Sonntag, 30. Dezember 2012

Hegel-Preis für die Mißachtung der Logik 2012

Das Weihnachtsessen ist verdaut, der Silvestersuff hat noch nicht begonnen - es ist wieder Zeit für den Hegel-Preis für die Mißachtung der Logik! Wie jedes Jahr seit 2010 scharwenzelt sich DWüdW mit einem ranschmeißerischen Preis an die großen und mächtigen Denker unserer Zeit heran und zeichnet die beeindruckendste Leistung im Bereich der Mißachtung von Logik, Kausalität oder einfach nur des gesunden Menschenverstands aus. Und was war 2012 hier doch für ein Jahr! 2011, da mußten wir uns ja noch um Nazi-Mörderbanden und EuroBankenSchuldenImmobilienKreditWirtschaftsKrisen-Zeugs kümmern. Ganz anders 2012.
2012, da kümmerten sich Bundesrat und Bundestag um ein Verbot von Sex mit Tieren, wegen des Tierschutzes, in den Tierbordellen. Xavier Naidoo und Kool Savas haben in einem Hidden Track endlich schonungslos das Tabuthema der rituellen Kindsmorde durch satanistische Geheimbünde in der deutschen Elite angesprochen. Und der Focus Online hat sich in ein ganz großes Abenteuer gestürzt und investigativ herausgearbeitet, was eigentlich in Markus Lanz' Kopf vor sich geht. Kurz, im Jahr 2012 hatten wir alle endlich wieder den Sinn frei, um mit all den großen Problemen in unseren eigenen keinen Köpfen aufzuräumen! Und eine solche Situation ist natürlich auch in Sachen Mißachtung der Logik ausgesprochen fruchtbar. So konnte sich das Hegel-Preiskommitee nur schwer entscheiden, welche vier Kandidaten aus einem unheimlich starken Jahrgang nominiert werden und sich somit Hoffnungen auf den Hegel-Preis für die Mißachtung der Logik machen dürfen!
Glücklicherweise liegt die letztliche Entscheidung darüber, wer ausgezeichnet wird, nicht beim Preiskomitee, sondern wie immer beim DWüdW-Leser. Doch hier sind sie erst einmal, die Nominierungen für den Hegel-Preis des Jahres 2012, in chronologischer Reihenfolge:


Kandidat A: Wolfgang Ockenfels, Vorhautkenner
Nach dem klaren Sieg im Jahr 2010 war die römisch-katholische Kirche mit einem guten zweiten Platz im letzten Jahr wohl nicht zufrieden. So hat das Team RKK in diesem Jahr offenbar ihren besten Mann ins Rennen um den Hegel-Preis geschickt -  den Dominikaner, Professor für christliche Sozialwissenschaften, Junge-Freiheit-Autor und geistlicher Berater des Bunds katholischer Unternehmer, Herrn Professor Dr. Wolfgang Ockenfels OP! Und in seinem Wettbewerbsbeitrag, einem Kommentar für kath.net zum Thema religiös motivierte Knabenbeschneidungen, mißachtet Herr Ockenfels nicht einfach nur die Logik, nein. Er liefert vielmehr ein fulminantes Gesamtkunstwerk an Schändungen des menschlichen Verstands ab! Angefangen von Wortspielen, die einem Fünfjährigen peinlich wären ("wir betreten etwas betreten die ehrwürdige Aura des Rechtsstaats", "die Beschneidung von ganz jungen Jungen") über faszinierende Einblicke in die Welt der modernen Intimchirurgie ("Irreversibel ist dieser Akt [der Beschneidung] keineswegs. Eine Vorhaut lässt sich heute ebenso leicht nachträglich implantieren wie man ein Glaubensbekenntnis wechseln kann.") bis hin zum ganz großen Gesamtbild ("Wen wundert es da [d.h. angesichts eines Beschneidungsverbots] noch, wenn Polygamie, Inzest und „Homo-Ehe“ in den öffentlichen Raum vordringen und christliche Lebensformen verdrängen?") ist alles dabei. Doch hier konzentrieren wir uns auf den logischen Aspekt und nominieren Herrn Ockenfels für eine Leistung, die Rechtsphilosophen dereinst als "logische Dekonstruktion des kindlichen Selbstbestimmungsrechts" feiern werden. Und dazu braucht es nur zwei Schritte: Kinder können sich ihre Eltern nicht aussuchen, also müssen sie halt damit leben, wenn diese ihnen etwas abschneiden wollen. Oder in Wortlaut:
"Konstruiert wird ein Selbstbestimmungsrecht von Kindern, die bisher, seit Bestehen der Menschheit, nie gefragt worden sind, welche Eltern sie denn gerne hätten, in welcher Muttersprache, Kultur, Religion etc. sie am liebsten aufwachsen würden. Diesem Skandal kindlicher Unmündigkeit will nun ein Landgericht endlich ein Ende bereiten."

Und da sich ja auch kein Kind seinen eigenen Körper vor der Geburt aussuchen konnte, gibt es auch keinen Grund, diesem mehr Verfügungsgewalt über seinen Körper zuzugestehen als, sagen wir mal, einem Priester. Letzterer hat ja schließlich die freie Auswahl. Manchmal sind katholische Pfaffen wirklich beeindruckend durchstrukturiert - und werden hier hochverdient nominiert!


Kandidat B: Thomas Schneider, Schwulenkenner
Für die Protestanten geht in diesem Jahr der Kreisrat im Erzgebirgskreis, "Christdemokrat für das Leben" und "Evangelist" der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen, Herr Thomas Schneider, ins Rennen um den Hegel-Preis! Wobei die Nominierung hier vielleicht nicht ganz fair ist, schließlich läßt sich im Denken des Herrn Schneider eine gewisse Konsequenz nicht von der Hand weisen. Er hält es mit der Bibel einfach sehr, wirklich sehr wörtlich: "Da die Schrift vollständig und wörtlich von Gott gegeben wurde, ist sie in allem, was sie lehrt, ohne Irrtum oder Fehler." Und wenn man sieht, daß die Schrift doch einen Fehler enthält, dann sieht man eben nicht richtig. Daraus ergeben sich erstaunliche Folgerungen:
"Den Autoren [der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus] mangelt es offensichtlich an Wissen und Erkenntnis, sonst wüssten sie, dass
1. die Diskriminierung von homosexuellen Menschen mit dem Evangelium von Jesus Christus niemals begründbar ist und
2. homosexuelle Partnerschaften Gottes Willen widersprechen."
Denn:
"Sein [Gottes] Wort hat von Ewigkeit zu Ewigkeit volle Gültigkeit. Dazu gehören uneingeschränkt Bibelstellen, die Homosexualität einer sündhaften Lebensweise zuordnen. Christen, die Gott mehr gehorchen als religiös verbrämten Irrlehren, auch nur in die Nähe von Rechtsextremismus zu rücken, belegt ein hohes Maß geistlicher Schizophrenie und bereitet den Weg zur Verfolgung bekennender Christen."

Also ganz klar. Eine Diskriminierung Homosexueller ist Gottes Wille und Gottes Wille kann keine Diskriminierung sein, also ist eine Diskriminierung Homosexueller keine Diskriminierung. Ganz anders sieht es aus, wenn es darum geht, fundamentalistische Christen von der nicht-diskriminierenden Diskriminierung Homosexueller abzuhalten. Denn das ist eine Verfolgung bekennender Christen. Bei diesem schönen Beispiel für die menschenverachtende geistliche Schizophrenie bekennender Christen konnte das Hegel-Preiskomitee doch nicht an sich halten und spendiert eine großzügige Preisnominierung!


Kandidatin C: Claudia Jarzebowski, Motherfucker-Kennerin
Die gelernte Historikerin Prof. Dr. Claudia Jarzebowski ist Mitglied Beraterin des Deutschen Ethikrats und darf als solches indirekt die Bundesregierung und den Bundestag gesetzgeberisch in Sachen Inzest beraten. Um gleich Mißverständnissen vorzubeugen: Inzest meint hier nicht Vergewaltigung oder Kindesmißbrauch - beides ist sowieso verboten - sondern einvernehmliche sexuelle Handlungen unter einwilligungsfähigen Erwachsenen, die in einem nahen Verwandtschaftsverhältnis stehen. Denn sowas ist ekelhaft und gehört daher verboten und ist gottseidank auch verboten. Warum es auch weiterhin verboten bleiben sollte, das erklärt Frau Jarzebowski in ihrem Wettbewerbsbeitrag.

Zunächst einmal stellt sie klar:
"Ich bin hingegen nicht der Meinung, dass die Aufhebung des Inzestverbotes zu einem Anstieg inzestuöser Beziehungen/Übergriffe führen würde."
Da sie wohl auch nicht der Meinung sein dürfte, die Aufhebung des Inzestverbotes würde zu einer Abnahme inzestuöser Beziehungen/Übergriffe führen, meint sie wohl, daß das Inzestverbot überhaupt keinen Einfluß auf inzestuöse Beziehungen hat.
Sie ist hingegen schon der Ansicht,
"dass ein [...] nennenswertes Maß an inzestuösen Beziehungen in einer Gemeinschaft destabilisierend wirken würde und somit auch Maßstäbe der kulturellen Orientierung nachhaltig infrage gestellt und mittelfristig verloren gehen würden."
Leider führt Frau Jarzebowski nicht näher aus, inwiefern ein nennenswertes Maß inzestuöse Beziehungen unsere Gesellschaft destabilisieren und ihre kulturelle Orientierung zerstören würde. Halten wir uns nicht mehr an die Straßenverkehrsordnung, wenn wir uns mit unseren Eltern und Geschwistern durch die Kissen wühlen? Dann kann ich nur hoffen, daß ein Verfall der Flensburger Punkte nach einer Reform der Verkehrssünderkartei nicht ein ähnlich verheerend destabilisierendes Signal sendet und wir plötzlich alle anfangen, munter dem Inzest zu frönen...
Besonders beachtenswert ist hier noch Konjunktiv. Frau Jarzebowski ahnt offenbar, daß es in der Gemeinschaft gar kein nennenswertes Maß an inzestuösen Beziehungen gibt.
Inzest - es macht also kaum einer, und die wenigen, die es tun, schert es nicht, ob es verboten ist. Da kann es nur eine logische Schlußfolgerung geben:
"Zusammenfassend komme ich damit zu der Auffassung, dass die Aufhebung des Inzestverbotes (lt. § 173 StGB) kaum schlüssig begründet werden kann. Auch sehe ich keine mittelbare oder unmittelbare Veranlassung, die diese Aufhebung zwingend oder auch nur empfehlenswert machen würde."

Der Rest der Jarzebowski'schen Ausführungen besteht nur noch aus einem beherzten Aber das war doch immer schon so:
"Vielmehr gilt es zu berücksichtigen, dass inzestuöse Beziehungen sexueller Prägung zu keinem historischen Zeitpunkt breit akzeptiert oder praktiziert wurden, das Verbot dennoch zu jedem Zeitpunkt für sinnvoll und erforderlich erachtet wurde. Warum also sollte es aufgehoben werden?"
Glücklich das Land, das solche Denker hat! Und um dies Glück zu feiern, wird dieses beeindruckende Beispiel für die Fähigkeit des Verstandes, wirklich jedes beliebige Bauchgefühl zu rechtfertigen, mit einer Nominierung für den Hegel-Preis 2012 bedacht!


Kandidat D: Wolfgang Thierse, Zonenkenner
Der gegenwärtige Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse, macht es kurz, knapp und beeindruckend logisch:
"In der DDR gab es keinen Religionsunterricht an den Schulen, keine Militärseelsorge, keine öffentlichen Bekenntnisse. Und siehe da, das Ding ging unter!"

Und wenn ich mich richtig an den Film "Sonnenallee" erinnere, gab es in der DDR auch keine Litschis. Und siehe da, das Ding ging unter! Im Interesse der gesellschaftlichen und staatlichen Stabilität sollten wir also dringend für ausreichend Litschis im öffentlichen Raum sorgen!
Für diese Leistung gibt's die vierte und letzte Nominierung - und im Falle eines Sieges des Herrn Thierse auch Litschis für alle!

Und nun ist es an den DWüdW-Lesern, über den Träger des Hegel-Preises für die Mißachtung der Logik 2012 abzustimmen! Einfach den persönlichen Favoriten in der Umfrage in der rechten Sidebar auswählen! Die Abstimmung läuft wie immer bis Ende Januar, und Anfang Februar 2013 wird der Preis in einer überaus feierlichen und angemessen würdevollen Zeremonie überreicht.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Kleine freche schlaue Biene Maya...

Maya...Maja...Maya...Maja...Maya...Maja... Da kann man ja auch ganz schön meschugge werden!


Zeit Online, 20.12.2012










Aber mal ehrlich, wen kümmert's jetzt noch... In den letzten Stunden dieses Planeten...?

Dienstag, 18. Dezember 2012

Kommt's auf die Länge an?

BILDblog hat nun schon zweimal über den tollen Gedanken "Die Zehn Gebote Gottes enthalten 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter. Die Verordnung der Europäischen Gemeinschaft über den Import von Karamelbonbons umfaßt exakt 25911 Wörter" geschrieben und darauf hingewiesen, daß es diese Karamelbonbonverordnung überhaupt nicht gibt. Was aber bleibt, ist die Frage, wieso überhaupt irgendjemand auf die völlig gescheuerte Idee kommt, einen Zusammenhang zwischen der Relevanz eines Texts und seine Länge zu implizieren? Die Absurdität dieses Zusammenhangs ist schon offensichtlich, wenn man daran denkt, daß hier je nach Kontext zwei entgegengesetzte Ansprüche gesetzt werden. Für Verordnungen und Regeln gilt das alte Bild-Motto "Wer etwas Wichtiges zu sagen hat, macht keine langen Sätze". Lange Regelwerke sind da bloß Manifestation einer sinnlos ausufernden Bürokratie, die alles nur unnötig verkompliziert. Bei akademischen Texten ist es natürlich genau umgekehrt. Von Henryk Broder über SpOn bis zur taz wird immer wieder gerne unausgesprochen unterstellt, eine besonders kurze Doktorarbeit oder Habilitationsschrift könne keinen besonders hohen Wert haben. Wer einen wichtigen und ernsthaften Beitrag zur Wissenschaft leistet, der braucht dazu wohl zwangsläufig viele Worte.

Nun gut, die Zehn Gebote mögen es auf so um die 279 Worte bringen. Der Text "Validierung und Routineüberwachung von Sterilisationsprozessen für Medizinprodukte" der Sektion Sterilisation der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene hat 224 Seiten. Wenn wir einfach mal pauschal im Schnitt 150 Worte pro Seite annehmen, nur um die Größenordnung abzuschätzen, dann sollten das so um die 33 600 Worte sein. Keine Ahnung, welcher dieser beiden Texte für sich beanspruchen kann, pro Jahr mehr Menschenleben zu retten, da mag der Leser seine Phantasie bemühen...
Im Jahr 1985 wurde der Nobelpreis für Physik "für die Entdeckung des so genannten quantisierten Hall-Effekts" an Klaus von Klitzing vergeben. Die zugrunde liegende Originalarbeit "New Method for High-Accuracy Determination of the Fine-Structure Constant based on Quantized Hall Resistance" ist dreieinhalb Seiten lang - inklusive Autorenliste, Literaturverzeichnis und drei Abbildungen. Keine Ahnung, wie viele, hunderte von Seiten starke wissenschaftliche Arbeiten jedes Jahr in Regalen abgelegt und zu Recht niemals wieder herausgenommen werden, da mag der Leser seine Phantasie bemühen...
Es gibt relevante kurze und relevante lange Texte und es belanglose kurze und belanglose lange Texte.  Von der Länge eines Textes unterschwellig auf seine Qualität oder Bedeutung rückschließen zu wollen, ist nicht "Rhetorisch brillant", wie es die Süddeutsche einmal meinte, sondern ein ziemlich erbärmlicher Versuch der Lesermanipulation...

Sonntag, 16. Dezember 2012

Warp-Antrieb für Kerle

Mädchen entwickeln sich ja generell schneller als Jungen. Das haben mir schon alle versichert, von der Familie bis zur Chefin. Und das gilt nicht nur für's Krabbeln und Laufen lernen, sondern eigentlich für das ganze Leben. Mädchen sind ordentlicher und fleißiger und lernen besser in der Schule und bekommen die besseren Noten und so fort. Das versicherte mir zumindest die Mutter der beiden Kleinen im Haus, nicht ohne ein bisschen versteckten Stolz auf die Tochter, wie mir scheint. Um mir die Überlegenheit meiner Tochter über meinen Sohn in Sachen Schnelligkeit und motorische Fähigkeiten zu demonstrieren, griff sie kürzlich zu einem Experiment:
Sie breitete auf dem Fußboden eine Decke aus. Auf das eine Ende der Decke stellte sie eine Schüssel mit zurzeit in Babykreisen schwerst angesagten Plastiksternen. An das andere Ende der Decke setzte sie die Tochter. Die sah sich sofort neugierig um und dokumentierte die Entdeckung der Sterne mit einem begeisterten "A-Da-Daah!". Sofort schwang sie sich mit einem Strahlen im Gesicht auf alle viere und krabbelte wirklich flink und elegant zu den Sternen, um diese sogleich selig mit ihrem Speichel zu benetzen.
Kurz darauf wiederholte die Mutter den Versuch mit dem Zwillingsbruder. Der starrte die Sterne am anderen Ende der Decke eine Weile an seiner Socke saugend an. Dann viel er plump und mit einem Grunzen auf den Bauch. Und mit vier, fünf schnellen Bewegungen raffte der die Decke mit der Schüssel drauf so weit vor sich zusammen, bis die Sterne direkt vor seiner Nase landeten.
Ok, Mädchen mögen sich schneller entwickeln als Jungs, und sie mögen fleißiger sein und engagierter. Aber am Ende, wenn's drauf ankommt, ziehen die Jungs auf ihrem Hintern sitzend doch noch locker vorbei. Ist das geil, ein Mann zu sein!
Und der Warp-Antrieb für Reisen zu den Sternen wird eines Tages auch von einem Mann erfunden werden, jede Wette...

Dienstag, 11. Dezember 2012

Der Endzeitkalender

Heute will Bild.de etwas ganz Großes erklären:


Nur, liest man dann aufgeregt und voller Neugierde den Artikel, dann wird man bitter enttäuscht - man erfährt immer noch nicht, was jetzt eigentlich im Maya-Kalender genau drin steht. Offenbar ist mal wieder DWüdW gefragt! Die DWüdW-Experten für Altamerikanistik haben sich den Kalender der Maya einmal gründlich vorgenommen und enthüllen hier erstmals, was wirklich wirklich im Maya-Kalender drinsteht! Und keine Frage, die Erkenntnisse werden unsere Vorstellungen vom präkolumbischen Amerika und überhaupt vom Lauf und Schicksal der Welt umkrempeln. Denn das haben uns die Maya wirklich hinterlassen:


DER MAYA-KALENDER
für das Jahr 2012
exklusiv auf DWüdW

1. Januar
Gesetzlicher Feiertag in Calakmul, Xunantunich, Tikal und Yaxchilán

6. Januar
Heilige Drei Gottkönige

13. März
Geburtstag Horst-Rüdiger

1. Mai
Tag der Sklavenarbeit

19. Mai
Champions League - Endspiel!

29. Mai
Zucker
Mehl
Klopapier
Nudeln
feuchte Wischtücher
was zum Knabbern

9. Juli
Urlaub!! 3 Wochen Acapulco all inclusive! :)

17. August
20:00 Grillabend bei Willi (Kartoffelsalat mitbringen!)

3. Oktober
Tag der Maya-Einheit (gesetzlicher Feiertag)

6. Oktober
Hurra! Erstes Wetten Dass... mit Markus Lanz!!

12. Oktober
Kolumbustag

12. November
9:30 Darmkrebsvorsorge Dr. Mayer

6. Dezember
Kate muß sich kurz am Treppengeländer abstützen

21. Dezember
Bier is' alle - Weltuntergang!!!!

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Das Salz in der Suppe des Irrsinns

Der DWüdW-Weihnachtsgeschenktipp: Meersalz aus dem Avocadostore!
"Haben Sie schon einmal ein 100% naturbelassenes Meersalz höchster Qualität probiert?"
Wahrscheinlich nicht. Sondern immer nur dieses zu 73.9% naturbelassene Meersalz mittlerer Qualität aus den Salzanbaugebieten rund um Fukushima oder der Elbmündung...
"Meersalz Ibiza ist ein vollkommen naturbelassenes Speisesalz höchster Güte"
Und hier sollten sie auch an Ihre Kinder denken! Immer essen sie dieses nicht naturbelassene Speisesalz, von der Industrie vollgestopft mit künstlichen Aromen, Geschmacksverstärkern und angereichert mit ungesunden Mengen an Salz!
"Nach alter Tradition im Naturschutzgebiet von Ibiza hergestellt - an der Sonne getrocknet, von Hand geerntet"
Und nicht nur das! Dieses Meersalz wird ausschließlich mit der hohlen Hand von Jungfrauen in Vollmondnächten geerntet!
"und dann vermahlen."
Au weia! Ist das nicht etwas brutal für das arme Salz?
"Keine Zusätze und schonend verarbeitet:"
Puh, wenigstens wird es schonend gemahlen! Nicht auszudenken, würde man beim Mahlen die ganzen Mineralien und Spurenelemente zerstören...
"Auf diese Weise bleiben viele Mineralien und Spurenelemente im Salz erhalten"
Und was ist mit den Vitaminen, hm? Die sind futsch, oder was?
"Wenn Sie uns fragen was das Besondere daran ist, dann antworten wir meistens, dieser milde aber intensive Geschmack."
Ich find's ja ein bisschen zu salzig im Abgang. Aber wer's mag...
"Aber auch diese feine Struktur, mal gröber und fester wie ein Kristall, mal zart und knusprig wie eine Schneeflocke - dabei immer noch mit einer leichten Restfeuchte vom Meer. Einfach himmlisch! Wir verwenden es wirklich für alles"
Der besondere Tipp: Probieren Sie doch einmal Ibiza Meersalz als natürliches Mittel zur Wundheilung! Einfach die Kristalle behutsam mit kreisenden Bewegungen in die offene Stelle einmassieren...
"Wir holen jedes Jahr nach der Ernte das Meersalz Ibiza bei unserem Salzbauern ab und bringen es dann direkt nach Deutschland und Österreich."
Und unterwegs wird das Salz mit Mozartmusik beschallt, um unnötigen Stress zu vermeiden.
"Meersalz Ibiza ist ein veganes Produkt."
Lassen Sie Ihr Gewissen nicht täuschen! Die Herstellung von Meersalz vernichtet erhebliche Mengen von Meerwasser - und zerstört damit die natürliche Lebensgrundlage von Fischen, Surfern und Tsunamis!

Und doch - wer noch 12,52 € für ein Kilo Salz übrig hat, nicht weiß, wie er sein Wunschimage als genussfähiger und sensibler Erfolgsmensch weiter pflegen soll und ein bisschen blöd ist - der sollte jetzt schnell noch zugreifen!

Montag, 3. Dezember 2012

Die größten Fragen der Menschheit (2)

Wenn man 1 Liter Wasser und 1 Liter Wasser zusammen nimmt, dann erhält man als Ergebnis 2 Liter Wasser.

Wenn man Wasser von 1 Grad Celsius und Wasser von 1 Grad Celsius zusammen nimmt, dann erhält man als Ergebnis Wasser von 1 Grad Celsius.

Warum zweifle ich eigentlich trotzdem niemals daran, daß Eins und Eins Zwei ergibt?

Sonntag, 2. Dezember 2012

Te Quiero Puta!

Es ist schon erstaunlich, wie früh es einen Unterschied macht, ob man wie ich damals in der Tiefe der Provinz aufwächst, oder wie mein Sohn inmitten einer Großstadt. Ich glaube nicht, daß ich im zarten Alter von 10 Monaten ersten Kontakt zu Prostituierten hatte. Mein Sohn hingegen schon, sogar mit zweien gleichzeitig!
Die beiden jungen Damen kennen wir schon seit einer Weile vom Sehen. Wir sitzen öfters in einer Bäckerei mit Café auf unserem Stammplatz am Fenster und genehmigen uns auf dem Spaziergang den verdienten Nachmittagskaffee für die Babys und deren hauptamtliche Betreuer. Die beiden gesagten Damen kommen dann immer mal wieder aus einer Seitenstraße herunter und winken im Vorbeigehen den beiden Kleinen durch die Scheibe begeistert zu, bevor sie dann auf die Hauptstraße einbiegen und verschwinden. Die Garderobe der beiden jungen und kinderlieben Frauen ist dabei jedesmal sowohl unter gesellschaftlichen wie auch unter Witterungsgesichtspunkten durchaus extravagant gewählt, so daß die Annahme nahe liegt, daß es sich dabei um Berufsbekleidung handelt und die Beiden auf dem Weg zur Arbeit sind. Das letzte Mal trafen wir sie aber auf der Straße vor dem Café, und sofort stürzten sie sich begeistert auf die Kleinen im Kinderwagen. Besonders der Junge hatte es ihnen angetan. Sie knuddelten seine Hände und wackelten an den Füßen und ergingen sich darüber, wie süß er insgesamt doch sei. Ja, mein Sohn kann halt gut mit Frauen! Aber ich denke doch, das reicht für ihn erst einmal an Erfahrungen. Das nächste Mal, wenn eine Prostituierte mein Baby anfassen will, werde ich sie gleich offensiv angehen: Mit der Hand kost' zwanzich...!

Mittwoch, 28. November 2012

"Is" and "Ought"

Vater: "Das ist einfach Mathematik. Wenn ich 100 € habe und nur ein Kind, das Weihnachtsgeschenke braucht,..."

Kind (7): "Das bin ich!"

Vater: "...dann bekommt das Kind Weihnachtsgeschenke für 100 €. Aber wenn ich 100 € habe und drei Kinder, die Weihnachtsgeschenke brauchen, dann gibt es nur Geschenke für 33 € für jedes Kind. Verstehst du?"

Kind (7): "Ja. Die beiden anderen hätten nicht geboren werden sollen!"

Mit Dank an F. aus A.!

Dienstag, 27. November 2012

Das letzte Wort in Sachen Print

Wenn es etwas gibt, das ich langsam nicht mehr hören - bzw. lesen - kann, dann ist das "Zeitungskrise"! Kaum daß man morgens den Rechner anschaltet, schon stürzen die neuesten Einsichten und Kommentare zum Tod der Zeitung auf einen hernieder. Gut uns schön, es vollzieht sich ein veritabler kultureller und wirtschaftlicher Wandel. Aber muß deshalb jeder, der sich berufen fühlt, erklären, daß ohne unsere tägliche Farbe auf platt gedrückter Zellulose die Meinungsfreiheit, ja die Demokratie in Gefahr ist und wir zu leseunfähigen Analphabeten werden? Und dabei wird das wichtigste und entscheidende Argument in dieser Angelegenheit erstaunlicherweise ohnehin niemals vorgebracht. Ich meine, egal ob bäumetötende Papierfreunde oder sandkorntötende Onlinefans, hat sich da draußen vielleicht schon mal irgendeiner überlegt, wie viele verdammte Tablets, Smartphones, Notebooks es braucht, um das Geschirr beim Umzug auch nur halbwegs stoßsicher zu verpacken? Siehste! Print darf nicht sterben, Print wird nicht sterben!
Allerdings dürfte es in Zukunft schon eine Bild-Regionalausgabe tun...

Montag, 26. November 2012

Blätter für internationale Politik

Heute: Parlamentswahlen in Katalonien

Die Parlamentswahlen in der spanischen autonomen Region Katalonien sind auch in der deutschen Presse auf Interesse gestoßen. Im Angesicht einer Fülle katalanischer Flaggen mit ihren vier roten Streifen auf gelben (oder goldenen) Grund fragt sich der Deutsche: Was soll das? Warum ist Unabhängigkeit ein so großes Thema in Katalonien?
Nun, hier geht es, anders als bei anderen Separatisten in Europa (Flamen, Bayern,...) nicht einfach nur darum, sein hart verdientes Geld nicht mit in Fremdsprachen (Französisch, Berlinerisch,...) sprechenden Landsleuten zu teilen. Hier geht es auch um Würde. Denn wie sie der Welt erklären, kann ein Katalane als Bürger Spaniens sein Leben nicht in Würde führen. Das klingt erst mal komisch, ist aber so. Denn solange die nationalistische Flagge Kataloniens zwischen ollen Jogginghosen und Socken weht, ist es mit der Würde wirklich nicht weit her...


Freitag, 23. November 2012

Feinde von Feinden


Wenn der erfolgreiche DJ und Social-Media-Künstler Thomas Steinschneider nicht gerade bloggt oder mal wieder besoffen in irgendeiner Ecke liegt, dann organisiert er Gigs für die Punkpolka-Band der Cousine seiner Ex in den angesagten Clubs von Sprockhövel, entwirft Flyer für den Handwerkermarkt in Obersulm-Sülzbach oder töpfert expressionistische Aschenbecher. Dabei wohnt er in einer total abgefuckten Altbauwohnung in einem der hot spotz in Europe für Künstler, Macher und Kreative. Seine 42qm-Wohnlandschaft hält er dabei immer fotogen aufgeräumt unaufgeräumt - man weiß ja schließlich nie, wann einmal ein international angesagtes Wohn- oder Lifestyleblog einen Fotografen für eine echt coole Fotoserie vorbei schicken will. "Feinde von Feinden" hat Thomas zuhause besucht.











Thomas, wie bist du denn an diese wirklich fantastische Wohnung gekommen?
Über eine Zeitungsanzeige.

Das ist ja spannend! Erzähle uns das doch ein bisschen genauer!
Also, da war diese Anzeige in der Zeitung, "Wohnung zu vermieten". Und die Wohnung war bezahlbar und der Putz viel noch nicht zu sehr von den Wänden, da dachte ich mir, gut, für ein paar Jahre wird's schon gehen.

Professionell beschäftigst du dich ja mit Modellen, die das Verhalten von Halbleiterbauteilen in mit radioaktiver Strahlung belasteten Umgebungen vorhersagen sollen. Diese ungewöhnliche Thematik wird die Leser bestimmt sehr interessieren!
Das würde mich freuen. Es ist mir ja schon immer ein Anliegen gewesen, gerade die verdrängten, tabuisierten Problemthemen unserer Gesellschaft wieder ins Bewusstsein zurückzuholen. Dazu bediene ich mich künstlerischer Formen und Mittel, zum Beispiel Ausdruckstanz.

Wie bist du denn auf dieses, ja, zugegeben verdrängte Problem gekommen?
Weißt du, ich bin ja in einer Künstlerfamilie aufgewachsen. Mein Vater war Anstreicher, meine Mutter hatte ein Nagelstudio, da habe ich die Kreativität und die Freude am Schaffen gleichsam mit der Muttermilch aufgesogen. Es war dann die Arte-Sendung "Tracks", durch die ich zum ersten Mal auf die Ausdrucksmöglichkeiten aufmerksam wurde, die die deep level transient-Spektroskopie gerade Frenkel-Paaren bietet. Da wusste ich gleich, das ist es! Hier kann ich mich selbst verwirklichen. Hier kann ich meine Persönlichkeit ausdrücken und etwas für die Menschheit tun. Was bei einer Persönlichkeit wie der meinen letztlich ja ohnehin auf dasselbe hinausläuft.

Wo wir gerade bei deiner Persönlichkeit sind. Wir haben in deiner Wohnung ja auch eine große Pornosammlung gefunden. Noch ganz altmodisch auf DVD und sorgfältig nach Themen sortiert. Da haben wir Tiere, Urin, Florian Silbereisen... Bist du ein großer Cineast?
Hier sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen. Das Material dient mir vorrangig als Inspirationsquelle für meine Arbeit. Mein besonderes Interesse gilt dem Ausleuchten gerade der finsteren, perversen Aspekte der menschlichen Seele.

Und du denkst, naja, das Verstrahlen von Halbleitern ist da der beste Weg?
Bricht sich denn die dunkle, abgründige Seite der Seele nicht oft gerade da Bahn, wo man es am wenigsten erwarten würde?

Danke, Thomas für dieses interessante Interview! Wer mehr über seine Arbeit erfahren will, sollte es sich besser noch einmal überlegen!

Fotos: Thomas Steinschneider
Interview: Thomas Steinschneider

"Feinde von Feinden" entsteht völlig ohne Zusammenarbeit mit ZEIT Online, die auch keines der Bilder kuratiert.

Mittwoch, 21. November 2012

Dienstag, 20. November 2012

Der Kummerkinderkinderkummerkasten

Heute wird es sorgenvoll bei DWüdW, sehr sorgenvoll. Es hilft aber nix, Kinners, wir müssen uns den Problemen stellen:

"Merkel besucht EU-Sorgenkind Portugal" Deutschlandradio, 12.11.2012

"Slowenien - Vom Musterland zum Sorgenkind" WiWo, 9.8.2012

"Auch Rumänien wird Sorgenkind Europas bleiben" Kleine Zeitung, 30.7.2012

"Frankreich wird zum neuen Sorgenkind Europas" Welt, 6.7.2012

"Europas Sorgenkind - Hollande warnt die Griechen" n-tv, 14.6.2012

"Krise in Holland: Neues Sorgenkind" Stuttgarter Zeitung, 23.4.2012

"Spanien ist Europas neues Sorgenkind" n24, 13.3.2012

"Sorgenkinder der EU: Ist Portugal als nächstes dran?" Handelsblatt, 9.3.2012

"Warum Italien DAS Sorgenkind Europas ist" Bild, 12.11.2011

"Beitrittskandidat Kroatien als nächstes Sorgenkind" Wiener Zeitung, 7.7.2011

"Das Sorgenkind Ungarn übernimmt" WAZ, 30.12.2010

"Irland - Europas neues Sorgenkind" Stern, 16.11.2010

"Spanien: Das nächste Sorgenkind Europas" Merkur, 4.2.2010

"Bulgarien und Rumänien - Sorgenkinder der EU" Welt, 29.4.2008

Was bleibt uns also anderes übrig? Finden wir uns damit ab - die Europäische Union ist ein Verein von Sorgenkindern! In der Welt sind wir Europäer einfach die fetten, uncoolen Eckensteher auf dem Schulhof, mit dicker Brille und in Kik-Klamotten. Wobei - "wir"? Ist denn nicht zumindest Deutschland, schon immer Vorbild, Retter und Zahlmeister Europas, die letzte Hoffnung, der Fels in der Brandung der Probleme? Nö.

"Le problème de l’Europe, c’est l’Allemagne" Slate.fr, 15.11.2012 (F)

"Germany is really the No 1 problem economy in Europe" The Guardian, 8.8.2011 (UK)

"Alemania condena a la UE a graves problemas" El País, 31.10.2010 (E)

¡Joder! Aber ein Blick über den europäischen Tellerrand hinaus kann vielleicht ein kleines bisschen Trost spenden. Zumindest, sofern man es tröstlich finden kann, wenn's anderen auch nicht besser geht:

"Selbst China entwickelt sich zum Sorgenkind." taz, 20.8.2012

"Die Europäer als Sorgenkinder der Weltwirtschaft" Focus, 19.5.2012

"Sorgenkind USA - IWF warnt vor globalen Wachstumsrisiken" Handelsblatt, 17.6.2011

"Japan bleibt Sorgenkind" Handelsblatt, 25.4.2002

Blickt man aber noch ein wenig weiter über den Teller, dann könnte einem langsam ein ganz schlimmer Verdacht kommen: Auf der Venus ist Arbeitslosigkeit praktisch unbekannt. Die Gesamtverschuldung des Mars liegt bei einer roten Null und Titan schwimmt geradezu in Erdgas.
Einzig und allein die Erde ist mal wieder das Sorgenkind des Sonnensystems!


PS: Jaaa, ich weiß, ich muß mit diesen albernen Wortspielereien aufhören. Aber wenn man einmal angefangen hat...

Donnerstag, 15. November 2012

Mama, sind wir bald daaaa?

Eine jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt... 

"Das neue Observatorium", sagt Astrophysiker Henning, "bringt uns einen entscheidenden Schritt voran, irgendwo da draußen in der Milchstraße eine zweite Erde zu finden."
Spiegel 39/2004


Moooment Freundchen, egal welche Richtung, der erste Schritt ist immer noch der, den die NASA macht!

"Unsere Mission ist der erste Schritt in Richtung einer Antwort auf die Frage, die sich bereits die alten Griechen stellten", beschreibt die US-Weltraumbehörde Nasa die "Kepler"-Mission, "gibt es andere Welten als unsere - oder sind wir allein?"
3sat.online, 6.3.2009


Und nach dem ersten Schritt kommt...? Der Zweite:

"Suche nach Exoplaneten einen Schritt weiter"
raumfahrer.net, 7.8.2009


Und der Dritte:

"Bei der Suche nach fernen Welten haben europäische Forscher einen riesigen Schritt nach vorn gemacht."
SpOn, 19.10.2009


Mamaaa, is noch weit?

Ja!

Hmmm... Kriech ich ein Eis...?

Na gut.

"Eisplanet mit dichter Atmosphäre entdeckt"
SpOn, 17.12.2009

Jetzt aber weiter!


"ein verheißungsvoller Schritt auf der Suche nach einer zweiten Erde"
Sueddeutsche.de, 17.5.2010


"Auf der Suche nach einer zweiten Erde sind Forscher einen großen Schritt vorangekommen"
SpOn, 2.12.2010


"Auf der Suche nach einer zweiten Erde sind Astronomen nun einen bedeutenden Schritt weitergekommen"
Stern.de, 13.9.2011


"Forscher sehen sich auf der Suche nach einem Erden-Zwilling einen Schritt weiter"
WienerZeitung.at, 6.12.2011


"Nächster Schritt auf der Suche nach zweiter Erde"
euronews.com, 11.7.2012


"Ein großer Schritt auf dem Weg zur Entdeckung einer zweiten Erde in Sonnennähe"
SpOn, 17.10.2012


Mamaaa? Sind wir jetzt da?

Nein!

Ich muß mal...

Ok, machen wir erst mal ein Päuschen.

"Klo is a beautiful, peaceful planet, rich in natural resources and inhabited by benign, harmless creatures called Klozians."
Quelle: Wikipedia

Sonntag, 11. November 2012

Das Wort zum Sonntag


Es spricht
Pastor Thomas Schneiderstein, Bad Nackich im Allgäu

Was war das nur für eine Woche, liebe Leser! Über welche Ereignisse haben uns die überregionalen Medien in dieser Woche nicht alles informieren müssen! In Görlitz fand ein Mann ein lebendiges Kaninchen in der Mülltonne! Doch keine Sorge - es war die Biotonne [1]. Die US-Marine hat einen Kapitän entlassen, weil er sich in Wladiwostok betrunken hatte [2]. Und irgendein paar Randnotizen zu einer Wahl in den USA gab es auch noch. Doch eines der wichtigsten Ereignisse der Woche blieb weitgehend unbeachtet von den Medien, ein Ereignis, bei dem es immerhin um das Schicksal der Menschheit ging! Ich spreche von der dreitägigen Plenarsitzung der päpstlichen Akademie der Wissenschaften im Vatikan. Sagte doch dort der große Intellektuelle unserer Zeit, Papst Benedikt, daß der Dialog zwischen der Wissenschaft und dem Glauben überlebensnotwendig für die Menschheit sei - nein, ist [3]. Und daß es die Berufsgläubigen sind, die diese Überlebensnotwendigkeit des Dialogs erkannt haben, und nicht etwa die Berufswissenschaftler, das zeigt uns nur einmal mehr, wie wenig sich die Wissenschaft doch um das Überleben der Menschheit schert.
Blicken wir einmal aus einem kritischen Abstand auf das, was der sogenannte "wissenschaftliche Fortschritt" für die Menschheit getan hat! Er hat die Lebenserwartung des Menschen verdoppelt. Und damit die Zeit verdoppelt, die der Mensch im irdischen Jammertal zu verbringen hat, bevor der die Gelegenheit erhält, das wunderbare Antlitz Gottes unsers Herrn zu schauen. Oder eben, bis er seine gerechte ewige Strafe anzutreten hat. Die Wissenschaften, sie widmen sich der Ausrottung von ganz natürlichen, gottgewollten Plagen wie den Pocken, der Tuberkulose oder der frühkindlichen Unterernährung. Die Kirche hingegen hat über die Jahrhunderte hinweg mit aller ihr vom Herrn verliehenen Kraft gegen die widernatürlichen und von Gott nicht gewollte Plagen gekämpft, gegen Hexerei, Häresie und Irrglauben!
Wollen wir hoffen, daß Wissenschaft und Glaube hier im Dialog endlich zueinanderfinden können. Denn erst wenn die Entwicklung von Satellitennavigation, Kernspintomographen und Marssonden fest im bedingungslosen Glauben an die göttliche Abkunft eines vor 2000 Jahren verstorbenen Zimmermannssohnes verwurzelt ist, erst dann kann es eine Zukunft für die Menschheit geben. Zumindest ist die Zukunft dann für jenen Teil der Menschheit gesichert, dem Gott nichts weiter mit auf den Lebensweg gegeben hat, als ein Talent für salbungsvolle Worte und ein Faible für alberne Berufsbekleidung.
Ich möchte sie also ermutigen, legen sie getrost einmal die Lehrbücher der Physik, Informatik, Biochemie beiseite. Und wenden sie sich beispielsweise den Arbeiten des größten Intellektuellen unserer Zeit, Papst Benedikt XVI zu; etwa seinen Ausführungen zur Rolle der Musik in der Liturgie oder zu den Unterschieden zwischen dem modernen Begriff der göttlichen Offenbarung und seiner Verwendung durch den großen Scholastiker des 13. Jahrhunderts, Bonaventura. Das heißt, wenden Sie sich eben auch einmal den Fragen zu, ohne deren Behandlung die Zukunft der Menschheit nicht mehr denkbar ist!
Dabei wünsche ich Ihnen einen wundervollen Sonntag.

Das war
Das Wort zum Sonntag

Es sprach
Pastor Thomas Schneiderstein, Bad Nackich im Allgäu


Und nun viel Spaß mit unser Mitternachtsdokumentation: Verzweiflung und irre Mäuse - Wie die Wissenschaft das Leben junger Menschen zerstört.

Mittwoch, 7. November 2012

"Comfort Seeking" ist das neueste Schlagwort

Da war wieder einer, heute, bei der Süddeutschen, ein Propagandaartikel zum Thema "Bewegung". Die wenig subtile Botschaft: "Faulheit kostet Lebenszeit." "Überall zeigt sich: Bewegung hilft!" "Activity Seeking ist das neue Schlagwort." Denn: "Wer sich aufrafft, wird belohnt".
Quatsch, wird er nicht!
Natürlich, wenn ich mich bewege, werde ich statistisch gesehen vielleicht älter. Niemals würde ich an einer Statistik zweifeln. Aber wenn es um Belohnung geht, dann sollte man doch wohl neben den nackten Fakten zur Lebenserwartung auch die Erwartungshaltung einrechnen. Also:
- Wenn ich mich bewege, dann werde ich wahrscheinlich älter. Oder aber ich habe Pech und gehöre zu den wenigen, die trotz aller Bewegung und gesunder Lebensweise jung sterben. Denn die gibt's ja schließlich auch.
- Wenn ich mich nicht bewege und ordentlich reinhaue bei den Schweinshaxen und dem Bier, dann sterbe ich wahrscheinlich jung. Es ein denn, ich habe Glück und gehöre zu den wenigen, die trotz Faulheit und ungesunder Lebensweise alt werden. Denn die gibt's ja schließlich auch.
Kurzum: Entweder ich lebe unbequem und bekomme bestenfalls das, was ich sowieso erwarte. Womöglich werde ich aber bitterlich enttäuscht. Oder ich lebe bequem und bekomme im schlechtesten Fall das, was ich sowieso erwarte. Womöglich werde ich aber am Ende doch noch angenehm überrascht!
Gut, das muß jetzt jeder selber wissen, aber aus dieser Perspektive ist meine Wahl klar. Ich bleib' weiter glücklich auf dem Sofa sitzen! Prost!

Montag, 5. November 2012

Kleine Systematik dummer Argumente

Wer sie benutzt, der benutzt sie oft. Wer sie nicht benutzt, der hört sie oft: Dumme Argumente. DWüdW wagt sich vor in das Reich der niederen Lebensformen und versucht sich an der ersten Taxonomie der dummen bis dümmsten Argumente!


FAMILIE: SCHLEIMPILZE

Die Familie der Schleimpilze umfasst eine Fülle von vielseitigen, allesamt ausgesprochen primitiven Argumenten. Neben dem Fehlen eines zentralen Nervensystems ist das gemeinsame stammesgeschichtliche Merkmal der Argumente dieser Familie der Ursprung in der Überlegung Das gilt für mich, also gilt es für alle Menschen. Bevorzugter Lebensraum dieser Argumente sind die Ökosysteme Kultur/Technik/Wissenschaft.

Prominente Spezies:
"Das braucht doch niemand!"
"Das will doch eh' keiner!"
"Das interessiert doch niemanden!"
"Das versteht doch sowieso keiner!"

Da die Argumente der Familie der Schleimpilze ausgesprochen empfindlich gegen Umwelteinflüsse der Art "Warum kümmerst du dich dann überhaupt darum?" sind, treten sie in der Regel in Symbiose mit dem Argument "Das gehört verboten, damit sich nicht aus Versehen doch noch jemand mit etwas beschäftigt, das er nicht braucht, nicht will und nicht versteht."


FAMILIE: ECHTE NULLARGUMENTE

Gattung: Blockwartartige
Die Argumente der Gattung der Blockwartartigen gedeihen bevorzugt im Lebensraum Politik/Gesellschaft/Soziales. Trotz intensiver Bemühungen und einiger Erfolge in der Entwicklung wirksame Gegenargumente konnte diese Gattung bislang nicht ausgerottet werden. Vermutlich sind diese Argumente neben Kakerlaken das einzige, das selbst einen Atomkrieg überstehen würde.

Prominente Spezies:
"Wo kämen wir denn da hin, wenn das alle machen würden?"
"Das machen doch schließlich alle so!"


Gattung: Gigantoargumentus sapiens
Echte Nullargumente der Gattung Gigantoargumentus sapiens leben hauptsächlich im persönlichen Bereich und ernähren sich von Naivität und Schadenfreude. Bei empfindlichen Menschen können diese Argumente Übelkeit und starken Brechreiz auslösen. Bei Kontakt hilft gründliches Desinfizieren durch innere Anwendung von Alkohol.

Prominente Spezies:
"Sei du selbst, geh' deinen Weg!"
"Hätte ich dir gleich sagen können, daß das nix wird!"


Gattung: Träge Stupiden
Spezies der Gattung der Trägen Stupiden finden sich häufig im beruflich/professionellen Umfeld. Dort pflegen sie eine sessile Lebensweise in Ledersesseln und am Kopfende von Konferenztischen. Die meisten Arten dieser Gattung bevorzugen ein sauerstoffarmes, wenig durchlüftetes Umfeld. Ist ein Lebensraum erst einmal von diesen Argumenten befallen, sind sie nur sehr schwer wieder loszuwerden.

Prominente Spezies:
"Das ist doch auch nur, was im Grunde eh' schon alle machen."
"Also, das hat ja noch keiner gemacht."


FAMILIE: ADOLFUS HITLERIS

Die Argumentenfamilie Adolfus Hitleris ist eine ausgesprochen weitverbreitete, viele unterschiedliche Lebensräume besiedelnde Familie. Die anspruchslosen Argumente dieser Familie benötigen zum Gedeihen nichts weiter als ein fauliges, hinreichend verrottetes Umfeld. Alle Spezies dieser Familie zeichnen sich dadurch aus, bei ungeschützten Menschen heftiges Ekelempfinden, allergische Reaktionen und Erbrechen auszulösen.

Gattung: Echte Hitlereien
Die Gattung der Echten Hitlereien gehört zu dem eher spezialisierten Zweig der weitverbreiteten Familie Adolfus Hitleris. Mehr noch als andere Gattungen dieser Familie zeichnet sie sich durch abstoßendes Äußeres und pathogene Wirkung aus.

Prominente Spezies:
"Wir bräuchten mal wieder einen kleinen Adolf, der aufräumt."
"Bei Adolf hätt's das nich' gegeben!"
"Hitler mag ja schlimm gewesen sein, aber immerhin hat er das Zigeunerproblem gelöst."


Gattung: Pseudointellektuelle
Argumente der Gattung der Pseudointellektuellen tarnen sich für gewöhnlich als aufgeklärt und sorgenvoll. Dabei dienen sie in der Regel dazu, etwas schnell und gründlich abzubügeln, ohne sich wirklich damit beschäftigen zu müssen. Es überrascht daher nicht, daß sich Argumente dieser Familie in Talkshows und bei Politikern der Grünen besonders wohl fühlen.

Prominente Spezies:
"Das hätte Hitler sicher gefallen!"
"Hitler mochte auch Blitzkriege/Wagneropern/Vanilleeis/..."


FAMILIE: WIDERSPRUCHSFREIE

Gattung: Universalis
Wie alle Argumente der Familie der Widerspruchsfreien, so dulden auch die Argumente der Gattung Universalis keinerlei Einwände. Aufgrund ihrer hoher Anpassungsfähigkeit besiedeln diese Argumente viele Lebensräume im Bereich der Wirtschaft.

Prominente Spezies:
"Das ist gut/schlecht für Arbeitsplätze."
"Das ist gut/schlecht für die Umwelt."


Gattung: Religiosus
Noch robuster gegen Widersprüche sind die typischen Vertreter der Argumentengattung Religiosus. Ausgehend von einzelnen Infektionsherden im Umfeld von Leuten in komischer Kleidung und mit verstocktem Denken, dringen sie bei mangelndem Widerstand bis weit in die verschiedensten Lebensbereiche vor.

Prominente Spezies:
"Das ist nun mal Gottes Wille."
"Der Glaube verlangt es so."


FAMILIE: MIMIKROSA

Argumente dieser Familie haben die Mimikry hoch entwickelt und sehen stichhaltigen Argumenten mitunter täuschend ähnlich. Dadurch gelingt es ihnen, das menschliche Immunsystem zu unterlaufen. Argumente dieser Familie haben somit ein erhebliches humanpathogenes Potential.

Prominente Spezies:
"Wer nichts zu verbergen hat, der muß auch nichts befürchten."
"Da wird schon was dran sein, sonst würden sie nicht soviel darüber reden."

Sonntag, 4. November 2012

Das Wort zum Sonntag


Es spricht
Militärseelsorgerin Sieglinde Lang-Weiler, Pustel an der Lippe

Immer wieder fragen mich Menschen, denen ich begegne: Sag, Sieglinde, wie kann es sein, daß du dich so sehr um die Seelen der Soldaten sorgest? Sagt uns nicht unser Heiland "Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen." (Mt 5, 5), "Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen." (Mt 5, 9), "Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel; sondern, so dir jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete den andern auch dar." (Mt 5, 39) oder gar "Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen;" (Mt 5, 44)?
Fürwahr, eine berechtigte Frage! Ohne jeden Zweifel ist das Gebot unseres Herrn und Erlösers, uns in Friedfertigkeit, Sanftmut und Gewaltverzicht zu üben, ein höchstes und unbestreitbares Gut... - theoretisch! Denn wir müssen uns auch vor Augen halten, hätten die Christen das christliche Gebot von Feindesliebe und Gewaltfreiheit tatsächlich befolgt, es würde heute niemand mehr geben, der die Bedeutung dieser Botschaft betonen könnte! Friedfertig und gewaltfrei, wären die Christen im Laufe der Geschichte doch schon lange hingemetzelt oder versklavt worden, und es würde dieser Tage niemanden mehr geben, der Gottes Wort weitergeben könnte, der hervorheben könnte, wie schön es -theoretisch!- doch wäre, wären wir friedvoll und täten wir denen wohl, die uns hassen. Eine schreckliche Vorstellung, die doch nun wahrlich nicht im Sinne unseres liebenden Gottes sein kann! Daher sollten gerade wir Christen uns nicht scheuen, auch mal mit eiserner Faust hinzulangen, wenn sich unsere christlichen Ideale von Friedfertigkeit und Sanftmut anders nicht durchsetzen lassen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen friedvollen Sonntag!


Das war
Das Wort zum Sonntag

Es sprach
Militärseelsorgerin Sieglinde Lang-Weiler, Pustel an der Lippe


Und nun viel Spaß mit unserem christlichen Liederabend!

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Da bläst er!

Wie oft kommt es eigentlich zu Jahrhundertstürmen? Haha - natürlich nicht einmal pro Jahrhundert:

2012:
Jahrhundertsturm "Sandy" (SpOn)
Betroffen: Östliche USA


2011:
+++ Endlich! SpOn: Forscher erklären Jahrhundert-Orkane zum Normalfall +++

Jahrhundertsturm in Alaska (Aargauer Zeitung)
Betroffen: Westküste Alaskas

Jahrhundertsturm "Yasi" (BZ Online)
Betroffen: Nordostaustralien


2010:
Jahrhundertsturm in der Adria (Ocean7.at)
Betroffen: Kroatische Küste

Jahrhundertsturm in den USA (N24)
Betroffen: USA

Jahrhundertorkan "Wiebke" (Donaukurier)
Betroffen: Mitteleuropa


2009:
Jahrhundertsturm in Australien (Badische Zeitung)
Betroffen: Ostaustralien

Jahrhundertsturm in Südwesteuropa (Berliner Morgenpost)
Betroffen: Spanien und Südwestfrankreich


2007:
Jahrhundertsturm "Kyrill" (WDR)
Betroffen: Fast ganz Europa


2005:
Jahrhunderthurrikan "Wilma" (Blick.ch)
Betroffen: Karibik


2004:
Jahrhundertsturm "Frances" (SpOn)
Betroffen: Teile der Karibik, USA und Kanada

Jahrhundertsturm "Katrina" (FR Online)
Betroffen: Süden der USA


2002:
Jahrhundertsturm in Berlin (Berliner Zeitung)
Betroffen: Berlin


2001:
Jahrhunderthurrikan "Michelle" (shortnews.de)
Betroffen: Kuba


1999:
Jahrhundertsturm "Lothar" (ARD)
Betroffen: Frankreich, Schweiz, Deutschland


1997:
Jahrhundertsturm in Vietnam (Neues Deutschland)
Betroffen: Vietnam


Damit kommt man also auf mindestens 16 Jahrhundertstürme in den letzten 15 Jahren. Ist das schon der Weltuntergang? Oder kann es womöglich noch schlimmer werden? Mal sehen: Die Wikipedia listet weltweit 307 Millionenstädte auf. Wenn jede dieser Städte einmal im Jahrhundert von einem Jahrhundertsturm heimgesucht wird, dann sollte man also im Schnitt auf 3 Jahrhundertstürme pro Jahr in den Metropolen dieser Welt kommen! Es wird also noch viel schlimmer als bisher!

Montag, 29. Oktober 2012

Denkwürdige Momente des Zusammenlebens (III)

Sie: "Ich bin mal schnell im Bad, Zähne putzen."

Er: "Ich hab' deine Handtücher schon in die Wäsche getan."

Sie: "Macht nichts. Ich trockne mir nie die Zähne ab!"

Sonntag, 28. Oktober 2012

Das Wort zum Sonntag


Es spricht
Seine Eminenz Kurienkardinal Gotthilf Reinhard von Hinten,
Präser der Katholischen Glaubensejakulation, Rom

Eine Seuche bedroht die Moderne - die Seuche des Relativismus. Der Irrglaube, es gäbe keine absolute Wahrheit, der Irrglaube, jeder könne womöglich recht haben oder womöglich auch irren, er gefährdet das friedliche und Gott wohlgefällige Zusammenleben der Menschen auf dieser schönen Erde! Hier ist es an uns Gläubigen, ganz klar zu widersprechen, laut zu sagen: "Nein, wir wissen, was absolut und unumstößlich wahr ist! Denn unser Gott hat es uns in unserem Heiligen Buch, der Bibel, dem Koran, der Tora, dem Buch Mormon oder wo auch immer, offenbart."
Richten wir unser Augenmerk beispielsweise die abscheuliche Sünde der Homosexualität. Gott läßt uns hier keinen Raum für Zweifel. Im guten, alten Alten Testament fordert er uns noch auf, Schwule gleich zu töten, im neuen Neuen Testament heißt es ganz klar, daß Schwule auf ewig in der Hölle werden schmoren müssen. Wenn Gott der Herr Schwule schon so sehr haßt, wie sehr müssen wir, die in Gottes Liebe und Güte vertrauenden Menschenkinder, diese perversen Sodomisten verachten?
Sicher, uns Christen steht es im Namen der Liebe nicht zu, diese Frevler an Gottes Schöpfung mit ihrer widernatürlichen Unzucht zu hassen. Gebührt ihnen doch gar, ganz im Sinne unseres Heilands und Erlösers, unser Mitleid. Denn schließlich haben sich die Betroffenen ihre widerwärtige charakterliche Deformation nicht selbst ausgesucht. Sondern es waren ihre atheistischen Kommunisteneltern, die sie als wehrlose Babys in rosa Stramplern mit Puppen haben spielen lassen. Doch dürfen wir uns in unserer christlichen Liebe zu allen Geschöpfen Gottes nicht dazu hinreißen lassen, diesen Perversen ein völlig normales Leben zuzugestehen - ein Leben, so wie es gottgefällige, heterosexuelle Paare leben, mit Hochzeit und eingebettet in Erbschafts- und Steuerrecht. Denn zwei Männer können nun mal keine Kinder miteinander zeugen, das hat die Päpstliche Akademie der Wissenschaften durch Auswertung jahrhundertelanger kirchlicher Versuchsreihen zweifelsfrei beweisen können!
Besinnen wir uns also wieder gemeinsam auf die christlichen Werte, die unser schönes Land schon so lange prägen: Süßholzraspeln von Liebe und Güte ja, danach Handeln auf keinen Fall.
Ich wünsche Ihnen noch einen befriedigten Sonntag.


Das war
Das Wort zum Sonntag

Es sprach
Seine Eminenz Kurienkardinal Gotthilf Reinhard von Hinten,
Präser der Katholischen Glaubensejakulation, Rom


Und nun viel Spaß bei der Parade der Sieger des Sankt-Christopher Street Day-Kostümwettbewerbs!

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Wahnsinn++

Ich dachte ja schon, die These von der nachträglich implantierbaren Vorhaut von Prof. Wolfgang Ockenfels OP sei der Wahnsinn des Jahres. Aber das Jahr ist noch nicht zu Ende:


(Link)
Da gibt's also für manch einen noch echte berufliche Perspektiven!

Montag, 22. Oktober 2012

Hessens Problem mit der Sodomie

Deutschland hat ein neues Problem. Es muß ein ziemlich großes Problem sein, denn höchste staatliche Organe beschäftigen sich damit. Die mediale Aufmerksamkeit ist dabei, von ein paar Einzelfällen (z.B. hier und da) abgesehen, eher gering. Das Problem ist Sex mit Tieren.
Nein nein, keine Sorge, es soll hier nicht um Sex mit Tieren gehen, sondern allein um den politischen Umgang damit. Der ist zwar nicht weniger pervers als die Praktik selber, aber vielleicht auch für den ein oder anderen Nichtperversen interessant. Beginnen wir die Reise in den politischen Wahnsinn an der Spitze.
In einer Stellungnahme zur Änderung des Tierschutzgesetzes vom Juli 2012 bittet der Deutsche Bundesrat, "im weiteren Gesetzgebungsverfahren zu prüfen, wie ein Verbot der Sodomie im Tierschutzgesetz verankert werden kann." Eine Begründung für diese Bitte liefert der federführende Ausschuss für Agrarpolitik und Verbraucherschutz. Darin heißt es unter anderem:
"Auch die Tatsache der inzwischen wohl auch in Deutschland aufkommenden 'Tierbordelle' unterstreicht einen bestehenden Regelungsbedarf."
In Deutschland sollen also wohl "Tierbordelle" aufkommen. Und es soll auch Vogelspinnen in Yuccapalmen geben. Beides ist gleich gut belegt. Denn trotz langer Googlesuche konnte ich nicht den allergeringsten konkreten Hinweis auf "Tierbordelle" finden. Immer findet sich nur ein "soll geben" oder ein "gibt es, wie man aus dem Internet weiß". Fast schon grotesk mutet es an, wenn der juristische Sachverständige in seiner Stellungnahme für den Bundestag als Beleg für Gerüchte um "Tierbordelle" auf einen Artikel bei Shortnews.de verweist, der wiederum von nichts anderem berichtet als dem, was der Bundesrat mal so in den Raum gestellt hatte. Nirgends aber findet sich eine Angabe, wer wann wo ein "Tierbordell" tatsächlich gefunden hätte. Kurzum, es gibt nicht den kleinsten Grund anzunehmen, diese "Tierbordelle" seien mehr als nur ein weiterer Internetmythos. Aber es ist ein Internetmythos, der immerhin einem deutschen Verfassungsorgan als Begründung für eine Gesetzesänderung dient, und das ist schon bemerkenswert. So bemerkenswert, daß man sich fragen kann, wo dieser Mythos denn aus den kleinen Exotenforen heraus wanderte und Eingang in die Politik gefunden hat.
Und die Spur führt nach Hessen, genauer zur hessischen Landestierschutzbeauftragten, der Tierärztin Madeleine Martin. Diese ist eine Vorkämpferin für ein Verbot der Unzucht mit Tieren, seit 2008 enthält ihr jährlicher Tätigkeitsbericht einen eigenen Punkt "Sexuelle Handlungen mit Tieren". Demnach wollte sie schon 2008 Hessen zu einer Bundesratsinitiative für ein Sodomieverbot bewegen, allerdings ohne Erfolg. Daher bemühte sie sich nach eigenem Bekunden darum, mehr Öffentlichkeit herzustellen. Und als erste "seriöse" Quelle spricht sie im Jahresbericht 2009, natürlich ohne Beleg, von den "Tierbordellen", die im Internet zu finden seien. In ihrer damals neuen Chefin, der hessischen Umweltministerin Silke Lautenschläger, schien sie eine Mitstreiterin gefunden zu haben. Die Frankfurter Rundschau berichtete 2010 von Lautenschlägers Kampf gegen die Sodomie - das Gerede von den angeblichen Tierbordellen inklusive. In diesem Artikel der Frankfurter Rundschau findet sich auch der faszinierende Satz
"'Fachleute sprechen bereits von einer ,Lifestyle´-Entwicklung auf Kosten der Tiere', schreibt Lautenschläger."
Wo die Ministerin Lautenschläger dies schrieb, lässt sich nicht leicht feststellen, wohl aber, wer diesen Satz wörtlich zweimal schrieb: Die Landestierschutzbeauftragte Martin in ihren Jahresberichten 2009 und 2010.
Es ist wahrscheinlich unnötig zu erwähnen, daß sich die "Fachleute", die von einer "Lifestyle-Entwicklung" sprechen, auch nicht finden lassen. Es wäre auch sehr überraschend, wenn sich irgendein Experte so äußern würde, denn es gibt keinerlei verlässliche Zahlen über die Häufigkeit und Verbreitung von Zoophilie - um von gesicherten Erkenntnissen über die bei Tieren verursachten Schädigungen mal gar nicht erst zu reden. Die einzigen verlässlichen und aktuellen Zahlen, die wenigstens entfernt mit Tiersex zu tun haben, betreffen die Verbreitung von Tierpornographie. Diese ist in Deutschland, anders als sexuelle Handlungen mit Tieren selbst, verboten, gemeinsam mit der Verbreitung von Gewaltpornographie. Seit 2010 enthält die Polizeiliche Kriminalstatistik Angaben über Verstöße gegen das Verbot der Verbreitung von gewalt- und tierpornographischen Schriften (Vor 2010 ist dieses Delikt allerdings nicht einzeln aufgeschlüsselt, sondern nur im allgemeineren Punkt "Verbreitung pornographischer Schriften" enthalten. Es wäre ja mal interessant zu wissen, warum man es ab 2010 doch interessant genug fand, um es einzeln aufzulisten). Und die Zahlen sind, naja, nicht unbedingt beeindruckend: 2009 gab es bundesweit ganze 256 erfasste Fälle von unerlaubter Verbreitung von Gewalt- oder Tierpornographie. Wieviele Fälle davon die Gewalt- und wieviele die Tierpornographie betrafen, läßt sich nicht weiter auflösen. 2010 waren es dann noch 207 Fälle. Und 2011 ganze 86. Die "Lifestyle-Entwicklung" Sodomie scheint sich in der Pornographie auf jeden Fall nicht niederzuschlagen...
Aber das völlige Fehlen von irgendwelchen stützenden Fakten beeindruckt Landestierschutzbeauftragte Martin nicht besonders. Sie greift einfach in die Mottenkiste:
"Der legendäre Kinsey-Bericht, die zu Beginn der 60er Jahre veröffentlichte Untersuchung zu sexuellen Praktiken aus den USA, liefert aber Hinweise. Danach gaben acht Prozent der Bevölkerung an, zoophile Kontakte gehabt zu haben."
Um mal genau zu sein, waren es nicht acht Prozent der Bevölkerung, sondern acht Prozent seiner (nicht repräsentativen) Stichprobe, die dies angaben. Und in Deutschland ist der Kinsey-Reports bereits Mitte der 50er Jahren veröffentlicht worden. Die englischsprachige Originalveröffentlichung erschien in den USA bereits ab 1948. Nun fallen mir spontan eine ganze Reihe triftiger Gründe ein, weshalb man das Sexualverhalten in den USA der 1940er Jahre nicht so ohne Weiteres mit dem in Hessen der 2010er Jahre gleichsetzen kann. Dazwischen liegt schließlich nicht nur ein Ozean, sondern kulturelle Veränderungen, eine sexuelle Revolution, die Erfindung des Internet, AIDS, die Legalisierung von Homosexualität, außerehelichen Geschlechtsverkehrs und der Prostitution, fortschreitende Urbanisierung, und, und, und... Der Landestierschutzbeauftragten Martin aber fällt kein Grund ein:
"Es gibt keinerlei Gründe die vermuten lassen, dass sich in Europa eine andere Situation böte."
Und wer da jetzt vermutet, Teile des hessischen Umweltministeriums würden auf ihrem eigenen kleinen Planeten leben, der hat völlig recht. Denn wie kann man einem geforderten Verbot von sexuellen Kontakten mit Tieren den ultimativen Schub verpassen? Man will es zwar nicht, aber man ahnt es:
"Auch in verschiedenen Staaten Amerikas, wie z. B. Florida wurden 2009 Verbote der Zoophilie erlassen. Hintergrund hierfür waren Fakten, die die Nähe zwischen Pädophilen und Zoophilen erkennen ließen. Dies belegt auch ein Fall aus Hessen vom 18.11.2009. Hier wurde bei einem Pädophilen auch zusätzlich zoophiles Material sichergestellt."
Weil bei einer pädophilen Person aus Hessen am 18.11.2009 auch Tierpornos gefunden wurden, gibt es einen Zusammenhang zwischen Pädophilie und Zoophilie, so daß man aus Tierschutzgründen den sexuellen Kontakt mit Tieren verbieten muß? Offenbar hat sich hier jemand längst in ätherische Spähren verabschiedet, in denen so etwas Schnödes wie die Logik keinerlei Bedeutung mehr hat.
Was bleibt, ist der faszinierende Eindruck, daß eine Tierärztin es geschafft hat, ihre in schwülen hessischen Nächten ausgebrütete kleine Obsession völlig ohne Belege, nur mit einem "soll es geben" und der Referenz "Quelle: Internet", bis in die Berliner Gesetzgebungsprozesse durchzudrücken! Das ist, um es mal positiv zu sehen, doch ein Ansporn für uns kleine Spinner überall in der Welt. Ich persönlich werde nun verstärkt gegen Turnschuhe mit hohen Absätzen kämpfen. Die sind mindestens genauso eklig wie Sodomie, und wer sowas in der Öffentlichkeit trägt, der schreckt auch vor Sex mit Schweinen nicht zurück. Da wird sich doch wohl ein Gesetz finden lassen, in dem die verboten werden können!

Sonntag, 21. Oktober 2012

Das Wort zum Sonntag


Es spricht
Kinder - und Jugendpfarrer Thomas S. Schneider, Sankt-Blasius-Gemeinde Lekstmich an der Mulde

Vor einer Woche, da feierten wir in unserer Gemeinde wieder einmal unser beliebtes Katholisches Jugendfest. Die Stimmung im Pfarrgemeindesaal war ausgezeichnet, die jungen Gläubigen lachten und tanzten ausgelassen und doch züchtig bis spät in die Nacht. Zu fortgeschrittener Stunde dann, der ein oder andere Gerstensaft war da bereits gezapft, legte einer der Jugendlichen, die jungen Leute nannten ihn "Diehdschäi", die Schallplatte einer Musikgruppe namens "Modern Talking" auf. Sofort war ich wie elektrisiert von den Zeilen, die plötzlich in lieblichen Stimmen aus den Lautsprechern drangen: You're my heart, you're my soul *.
You're my heart, you're my soul, liebe Leser! Kann man seine Liebe und Hingabe zu unserem Herrgott in schönere, in poetischere Worte fassen als diese? Gleich am nächsten Tag fuhr ich geschwind in die Kreisstadt, um mir ein "Best of" dieser Gruppe "Modern Talking" zu besorgen. Voll der Aufregung gelang es mir schließlich, die silberne Scheibe, auf der die moderne Musik ja heutzutage verkauft wird, auf das Abspielgerät zu legen. Und wahrlich, ich wurde nicht enttäuscht! Cheri Cheri Lady * erklang da die süße Musik, und gleich erschien das Bild unserer lieben Jungfrau Maria vor meinem geistigen Auge, wie sie gütig auf die frommen Sängerbuben hernieder lächelt. Oder Brother Louie Louie Louie *, welcher fromme Christ würde da nicht gleich an unseren geliebten Jesuitenbruder, den Heiligen Aloisius von Gonzaga denken?
Wir Menschen in der Mitte unserer Jahre, wie oft blicken wir mit Geringschätzung, ja mit Verachtung auf diesen "Jazz" und "Hart Rock", den die jungen Leute heutzutage ständig hören? Doch ich verdanke es meiner seelsorgerischen Arbeit mit jungen Menschen, daß ich erfahren durfte: Johann Sebastian Bach hat auch in der heranwachsenden Generation würdige Nachfolger gefunden, die mit ihrer herrlichen Musik den Lieben Gott im Himmel lobpreisen und ehren!
Ich muß gestehen, ich war kurz erschüttert, als mein Lieblingsministrant mit verriet, daß die wundervolle Gruppe "Modern Talking" nicht länger existiert. Doch einer der beiden Künstler mit den goldenen Kehlen, ein gewisser Dieter Bohlen, hat seine Liebe zu den Musen wohl schweren Herzens nur aufgegeben, um sich fortan ganz der Kinder- und Jugendarbeit widmen zu können! Möge der Herr geben, daß es ihm vergönnt ist, einfühlsam und voller Hingabe viele junge Menschen zu Gottes Liebe hinzuführen!
Ich wünsche Ihnen noch einen gesegneten Sonntag.

Das war
Das Wort zum Sonntag

Es sprach
Kinder- und Jugendpfarrer Thomas S. Schneider, Sankt-Blasius-Gemeinde Lekstmich an der Mulde


Und nun viel Spaß bei unserer Langen Nacht der großen Talente!

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Die neue Ehrlichkeit

Womöglich denke ich zu viel über Werbeslogans nach oder zu wenig. Auf jeden Fall verstehe ich sie oft genug einfach nicht. Schon beim "Media Markt - Ich bin doch nicht blöd" wußte ich nicht, ob die Werber mich zum Einkauf überreden oder nicht doch eher davor warnen wollten. In Spanien ist dieser Slogan immer noch angesagt: "Media Markt - Yo no soy tonto". Aber in Spanien ist das mit den Slogans ohnehin so eine Sache. Die Supermarktkette Dia z. B. wirbt mit dem Satz "Calidad y precio están muy cerca" - "Qualität und Preis liegen nahe beieinander". Wenn man bedenkt, daß diese Supermärkte etwa auf Aldi-Preisniveau unterwegs sind, dann fragt man sich schon, ob ein so ungewöhnlich ehrlicher Werbeslogan wirklich eine gute Idee war? Von den Sonderangeboten würde ich auf jeden Fall die Finger lassen. Den schönsten Satz aber bietet die Automarke Dacia in ihren spanischen Fernsehspots. Man könnte von alleine auf den Slogan kommen, wenn ich noch einen kleinen Tipp gebe: Dacia, das ist diese rumänische Automarke, die zu einem französischen Mutterkonzern gehört. Ja, der herrliche Slogan ist: "No es broma, es un Dacia" - "Das ist kein Scherz, das ist ein Dacia".
Also..... Wenn die das sagen, dann wird das wohl stimmen. Werbung lügt schließlich nicht!