Mittwoch, 30. Dezember 2009

Change must come, through the barrel of a gun!

In China werden Regimekritiker wegen Agitation mit dem Ziel des Regierungsumsturzes zu elf Jahren Gefängnis verurteilt.
Im Iran werden vermeintliche Mitglieder "oppositioneller bewaffneter Gruppen" zum Tode verurteilt.
Nun kann ich es ja verstehen, daß eine jede Regierung sich selbst zu schützen sucht. Wenn aber ausgerechnet Regierungssysteme, die durch gewaltsame Umstürze (1, 2) erst an die Macht gekommen sind, Menschen wegen eben solcher Unternehmungen bestrafen - liegt da nicht doch ein Körnchen Inkonsequenz verborgen...?

Sonntag, 20. Dezember 2009

Die schönsten Holocaustvergleiche

Und wieder ist einem in den Nachrichten ein geradezu traumhaft hirnloser Holocaustvergleich begegnet: die Klimaschädigung wird mit dem Holocaust verglichen. Wenn man nur ein bisschen zurückdenkt, findet man eine ganze Reihe von absurden Zusammenhängen, die zwischen dem Holocaust und diversen Ereignissen und Gegebenheiten hergestellt werden. Da haben wir z.B.:
Klimaschädigung und Holocaust
Impfgegner und Holocaust
Massentierhaltung und Holocaust
Bombardierung Dresdens und Holocaust
Abtreibung und Holocaust
Islamfeindlichkeit und Holocaust
oder auch
Hartz IV und Holocaust
Vieleicht sollte man jeden, der einen Holocaust- (oder allgemeiner Nazi-) Vergleich anstellt, sofort mit zehn Stockhieben auf die Fußsohlen bestrafen?
Ich will gar nicht auf die zementierte Position hinaus, daß Naziverbrechen grundsätzlich unvergleichbar sind. Aber all diese Vergleiche rangieren irgendwo zwischen den Polen ekelhaft und dumm und völlig ekelhaft und völlig dumm. Der einzige Zweck ist vermutlich, durch einen Bezug auf das "ultimative Böse" Aufmerksamkeit zu erheischen. Das ist zumindest zu hoffen, denn die Vorstellung, die Urheber könnten ihre eigenen unsinnigen Aussagen selber glauben, ist wirklich beunruhigend.
Und durch solch widerliche Behauptungen wie die Aufgelisteten werden die Verbrechen während des Dritten Reichs am Ende nur banalisiert und relativiert.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Gut verankert nicht im Krieg

Das beliebteste Argument für die Wehrpflicht in Deutschland ist ja, daß durch sie die Armee in die Gesellschaft eingebunden würde. Sie soll das Interesse der Öffentlichkeit an der Armee und ihrer Unternehmungen stärken und den Gedankenaustausch mit der Gesellschaft fördern. Nun gut, blicken wir nicht zurück auf die verheerenden Kriege, die mit Wehrpflichtigenarmeen schon geführt wurden. Dennoch scheinen diese schönen Gedanken auch heute nicht so recht zu greifen. Denn inzwischen sind die deutschen Streitkräfte eifrig im Ausland engagiert. Und Soldaten, die ihren regulären Wehrdienst leisten, werden ohnehin nicht zum Einsatz ins Ausland geschickt. Und was unsere Soldaten im Ausland eigentlich genau treiben, weiß man hierzulande doch nicht so genau. Immerhin braucht es einen Untersuchungsausschuss, um herauszufinden, wer warum einen Befehl gab, und wer wann was davon wusste. Und als wenn dies nicht an Absurdität genug wäre, weiß man mitunter auch gar nicht, was da im Ausland eigentlich für Zustände herrschen. Ein Krieg ist es natürlich nicht, denn dann dürfte die Bundeswehr gar nicht dabei sein. Frieden ist es aber wohl auch nicht, denn dafür wird dann doch ziemlich viel geschossen, gebombt und gestorben. Also kreiert man einen neuen Status: den "kriegsähnlichen Zustand". Da darf man dann alles wie im Krieg, aber man ist nicht in einem? Mit den in der Gesellschaft verankerten Wehrpflichtigen zuhause, damit kein zu großes Interesse der Bevölkerung am kriegsähnlichen Zustand aufkommt?
Wie erfrischen wäre es, wenn statt dieses verlogenen Hickhacks einmal klar gesagt würde, was hinter all dem zu stecken scheint:
Wir führen Kriege im Ausland, weil etwas Einsatz von unseren Partnernländern in der Welt erwartet wird. Die Wehrpflicht brauchen wir dazu nicht, aber wir schaffen sie trotzdem nicht ab, denn sonst verlieren wir die billigen Arbeitskräfte für unser Sozialsystem. Dann würde es wohl Zeit für ein paar Grundgesetzänderungen...

Samstag, 12. Dezember 2009

Asche zu Asche

Warum brennt ein bestimmtes Holzfeuer?

A: Weil eine gewisse chemische Reaktion abläuft.
B: Weil ich es mit einem Streichholz angezündet habe.
C: Weil ich Kartoffeln rösten will.

Mit diesem Beispiel will Hans Kessler wohl den Erklärungsanspruch des Naturalismus zugunsten der Religion in die Schranken weisen (zugegeben, es ist nicht aus dem Originaltext "Evolution und Schöpfung in neuer Sicht" genommen, sondern aus der Rezension). Da frage ich mich, ob der Autor zurück zur aristotelischen Metaphysik will, der doch zumindest sehr weit zurück in der Zeit? Denn die erste Einschränkung des Begriffs der Ursache, die ich kenne, ist immerhin schon von 1739 (n. Chr.):
"Since therefore 'tis possible for all objects to become causes or effects to each other, it may be proper to fix some general rules, by which we may know when they really are so.
(1) The cause and effect must be contiguous in space and time.
(2) The cause must be prior to the effect.
(3) There must be a constant union betwixt the cause and effect. 'Tis chiefly this quality that constitutes the relation.
(4) The same cause always produces the same effect, and the same effect never arises but from the same cause. This principle we derive from experience, and is the source of most of our philosophical reasoning."

(David Hume, A Treatise of Human Nature, Book I, Part III, Sect. XV)

Interessanterweise schöpfen aber nicht nur gottlose Naturalisten, sondern auch christliche Theologen aus dieser Quelle philosophischen Denkens. Z.B. bei Edward Nieznański, "Gründe, Zureichende Gründe und Gottesbeweise Ex Contingentia Mundi" (in dem bereits erwähnten Band über Gottesbeweise):
"x ist ein Grund der Existenz für y genau dann, wenn es unmöglich ist, daß y ein Seiendes und x kein Seiendes ist."
Das klingt doch schon nach einer ziemlich "modernen" Auffassung von Ursache. Und man sollte meinen, daß Antwort C nach dieser Auffassung auch kein Grund für das Feuer ist. Denn selbst wenn mein Wunsch als etwas Seiendes zählen würde - ich kann durchaus Kartoffeln rösten wollen, ohne das gleich ein Feuer brennt (Bei Kartoffeln kenne ich das jetzt nicht aus eigener Erfahrung. Aber ich habe schon ziemlich häufig Grillrippchen essen wollen, ohne das auch nur die kleinste Spur davon auf meinem Teller zu finden gewesen wäre. Machmal waren sie dann aber doch in dem Moment da...).
Und da ist sie wieder, diese beeindruckende Fexibilität in der Argumentation für den Glauben: Wenn eine "naturalistische" Auffassung von Ursache und Wirkung hilfreich ist, um für Gott zu argumentieren, dann verwendet man eben diese. Aber falls es dann doch jemand zu weit mit dieser Ansicht treiben sollte, wechselt man lieber zurück in die bequemere Welt teleologischer Ursachen.
Da scheint die Wahl der Argumentationsmittel alleine davon abzuhängen, ob man mit ihnen zu den gewüschten Schlußfolgerungen gelangt.

Freitag, 11. Dezember 2009

Wozu noch eine lange Psychoanalyse...?

Es gibt ja Wettervorhersagen, die können einfach nicht falsch sein: "Heiter bis wolkig, vereinzelt sind Schauer möglich, ansonsten bleibt es trocken. Temperaturen zwischen 12 und 22 Grad." Die wahre Meisterschaft in solchen Dingen haben aber alle die erlangt, die auf die Schnelle die Persönlichkeit von Menschen beurteilen, seinen es nun Astrologen oder die Hörerberatung im Radio. Gestern habe ich den EQ-Test der Süddeutschen gemacht, und dazu immerhin einhundert Fragen beantwortet. Und was ich dabei über mich selber gelernt habe, ist schon beeindruckend zutreffend:
"Nach ruhigen, erholsamen und entspannenden Zeitabschnitten geraten Sie immer wieder in Stresssituationen, in denen Sie mit großer Nervosität reagieren."
Oha. Das schätze, das könnte stimmen.
"Zehn Telefonanrufe innerhalb von zwanzig Minuten können Sie dabei völlig aus der Ruhe bringen."
Hm. Ja, können sie. Müssen sie aber nicht.
"In solchen Belastungssituationen kommt dann sogar etwas Hetze bei Ihnen auf."
Ja! Mal etwas mehr, mal etwas weniger...
"Ihre Aggressivität ist im Durchschnitt angesiedelt."
Das ist ja wohl schon mal gut.
"Teilnahmslos oder gar gleichgültig reagieren Sie nur dann, wenn sich eine Sache nicht lohnt. Sie unternehmen dann keine überflüssigen Anstrengungen, sich trotzdem dafür zu begeistern."
Genau.
"Andererseits können Sie sich für interessante Dinge durchaus begeistern."
Andererseits, ja. An Selbstsicherheit und Lebensfreude mangelt es wohl noch ein bisschen bei mir:
"Dadurch würden Sie gerade jene Selbstsicherheit und Lebensfreude erlangen, die Sie an anderen Menschen oft so bewundern und schätzen."
Immerhin aber nicht an Selbstvertrauen und Humor:
"Sie haben eine gehörige Portion Selbstvertrauen und dazu noch eine Prise Humor."
Oder, um mal einen schnellen Überblick zu geben:

"Beruflich streben Sie zwar nicht unbedingt nach einer Führungsposition in der absoluten Spitze. Aber so ganz unwichtig ist Ihnen die Karriere nun auch wieder nicht"

"Sie führen gerne einmal ein lebhaftes Gespräch oder eine Diskussion, auch wenn dies nicht gerade täglich der Fall ist."

"Auch selbständiges Handeln ist Ihnen alles andere als fremd. Manchmal sind Sie allerdings dankbar dafür, wenn Ihnen jemand eine schwierige Entscheidung abnimmt."

"Ab und zu sind Sie besonders aktiv und pflegen Hobbys, die Sie aus Ihrer alltäglichen Umgebung von zu Hause wegführen. Ein anderes Mal erfreuen Sie sich bewusst an den kleinen Dingen des Lebens und genießen die gewohnte Umgebung."

"Bei Ihnen herrschen weder männliche noch weibliche Verhaltensmuster deutlich vor."

"Allerdings gibt es aber manchmal Tendenzen in die eine oder andere Richtung."

Aus einer solch gründlichen Analyse kann ich dann auch nur einen einzigen klaren Schluß ziehen:
Manchmal bin ich mit mir zufrieden. Manchmal denke ich aber auch, daß mein Charakter dringend der Differenzierung bedarf.


PS: Stimmt es wirklich, daß solche Tests, wie die SZ in der Auswertung behauptet, einen Einfluß auf die Vergabe von Arbeitsverträgen haben??

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Aggressivität aller Orten!

Andauernd läuft mir der Begriff "Aggressiver Atheismus" über den Weg (Beispiel). Kann man aber ja mal schnell mit google checken:

Gewaltausbruch + Christen: 2.440.000 Treffer
Gewaltausbruch + Moslems: 166.000 Treffer
Gewaltausbruch + Hindus: 120.000 Treffer
Gewaltausbruch + Atheisten: 69.900 Treffer

Hm, scheint Schlimmeres zu geben...!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Weniger ist mehr als nichts

Nun gibt es endlich eine vertragliche Regelung zum Austausch von Bankdaten zwischen Europa und den USA. Und wie hat der Innenminister gestern so schön gesagt:
"Weniger ist mehr als nichts."
Wo die Vertreter des Staates so genügsam auftreten verstehe ich gar nicht, wieso das Finanzamt noch an meiner Steuererklärung herumnörgelt? Schließlich habe ich doch schon mehr als nichts als Einkünfte angemeldet... Aber es geht ja auch noch weiter:
"Die Verhinderung eines Abkommens wäre ein Bärendienst für den Datenschutz gewesen."
Jetzt verstehe ich die Zufriedenheit mit dem Abkommen schon mehr: Die Amerikaner verschaffen sich doch sowieso Zugang zu den Daten, da können wir genauso gut jedem Abkommen zustimmen? Eine solche Zustimmung ist zwar demütigend, aber immerhin nur einmal, und nicht immer wieder aufs Neue, wenn sie die Daten benutzen. Schön, da können wir ja ab jetzt zusammen mit der Politik zufrieden sein, wo alles geregelt ist...!

Donnerstag, 26. November 2009

Der wunderbare Gottesbeweis

Es gibt ein sehr faszinierendes Dogma in der katholischen Kirche, formuliert auf dem Ersten Vatikanischen Konzil, veröffentlicht in Dei Filius und zitiert im Katechismus:
"Die heilige Mutter Kirche hält fest und lehrt, daß Gott, der Ursprung und das Ziel aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen gewiß erkannt werden kann."
Bei diesem Satz frage ich mich dringlich, was er bedeuten mag: heißt "aus den geschaffenen Dingen", daß Naturwissenschaften unweigerlich auf Gott führen müssen? Oder das "natürliche Licht der menschlichen Vernunft", daß ein logischer Gottesbeweis möglich sein muß? Und wenn dies in einem wissenschaftlichen System ausgeschlossen ist, ist es dann Häresie? Und vor allem: kann ich mit meinem eigenen trüben Licht der menschlichen Vernunft auch Gott erkennen?
Zur Klärung dieser Fragen hat mich ein sehr freundlicher Jesuit auf das Buch Klassische Gottesbeweise in der Sicht der gegenwärtigen Logik und Wissenschaftstheorie (Münchener philosophische Studien, N.F. Bd. 4, Verlag Kohlhammer 1991, Hrsg. F. Ricken) verwiesen. Zwar habe ich bisher nur den ersten Beitrag darin gelesen (Otto Muck: Funktion der Gottesbeweise in der Theologie), aber ich bin schon dermaßen begeistert, daß ich mir einen Kommentar nicht verhalten kann.
Tatsächlich kann man, so wird da erklärt, den Ausdruck "gewiß erkennen" durch "beweisen" ersetzten, wenn drei Bedingungen vorausgesetzt würden:
1. Sicherheit der Erkenntnis ist dann gegeben, wenn sich die Erkenntnis auf entsprechende Erkenntnisgründe stützt.
2. Die Entfaltung von zureichenden Erkenntnisgründen für eine nicht unmittelbar einsichtige Aussage ist als "Beweis" zu bezeichnen.
3. Da uns ein Erkenntnisgrund für das Dasein Gottes nicht in einer unmittelbaren Einsicht gegeben ist, konnte aus der Gewißheit der Erkenntnis auf die Beweisbarkeit geschlossen werden.
Nun ist das mit der Überzeugungskraft der Beweise für Gott so eine Sache, dessen ist sich auch dieser Autor bewußt. Und daher steigert er sich zu diesem wunderbaren Satz:
"Beweisbarkeit in diesem Sinne ist von faktischer intersubjektiver Akzeptanz entkoppelt."
Was für eine großartige Erkenntnis! Ich würde mich so sehr freuen, eine Doktorarbeit in Mathematik zu sehen, die endet mit der Aussage "q.e.d., aber der Beweis ist von intersubjektiver Akzeptanz entkoppelt". Oder das Plädoyer eines Staatsanwalts, das endet mit "Damit ist bewiesen, daß der Angeklagte schuldig ist. Aber der Beweis ist von intersubjektiver Akzeptanz entkoppelt." (Ups, sowas hatten wir ja schon)
Natürlich werden auch Gründe für die Probleme mit der Akzeptanz genannt. Zum einen sind das Mängel in der "emotionalen Bereitschaft" (nicht sehr originell), zum anderen (schon besser), daß es auf die Akzeptanz der Voraussetzungen von Beweisen durch eine "Forschergemeinschaft" ankommt. Und diese Akzeptanz ist soziologisch bedingt, und hat nichts mit dem tatsächlichen Wahrheitsgehalt zu tun (der Name Thomas Kuhn fällt auch in einer Fußnote!). Eine solch geschmeidige Mischung aus Dogmatismus und Erkenntniskritik muß man den Katholen erst einmal nachmachen!
Und hier erkennt man auch die professionelle Handschrift: Während die Amateure aus der Kreationistenschule sich auf ein Alter der Erde von 6000 Jahren und den Salzgehalt in Meeren festlegen und mehr Angriffsfläche als ein Scheunentor bieten, kann man eher einen Pudding an die Wand nageln, als die Profis der Societas Jesu auf eine Position festlegen.
Und was das Dogma sagen soll, ist damit auch klar: gar nichts. Denn zwar muss man an Gott nicht einfach nur glauben, sondern man kann seine Existenz aus der Betrachtung der Welt heraus beweisen. Aber dieser Beweis ist Glaubenssache.

Freitag, 20. November 2009

Kreationisten und die "junge Erde"

Durch eine Werbung bin ich auf die Seite aus-biblischer-sicht aufmerksam geworden, und ich war sehr fasziniert von den kreationistischen Argumenten, die dort präsentiert werden. Zwar sind sie ausnahmslos so absurd und dümmlich, dass sich jeder weitere Kommentar dazu erübrigen sollte. Dann aber war ich doch beeindruckt, wie die unterschiedlichen Argumente für eine "junge" Erde zu so konsistenten Zahlenwerten führen. Das Salzgehaltargument und das Bevölkerungsargument haben mir dabei am besten gefallen. Leider habe ich keine Ahnung, auf welchen Messungen des Salzgehalts im Meerwasser das Argument gründet, oder auch nur um welches Meer es dabei geht. Aber die Entwicklung der Weltbevölkerung kann man da schon leichter selbst nachvollziehen. Nimmt man also mal die geschätzten Weltbevölkerungszahlen von 1950 bis 2009 etwa von hier, und macht man die (abstruse) Annahme einer konstanten Wachstumsrate über lange Zeiträume, um nachzuvollziehen, wann acht Menschen (die Überlebenden der Sintflut) auf der Erde gelebt haben müssten. Passt man eine Exponetialkurve an die Bevölkerungszahlen an, so erhält man die Beziehung N(t) = (8.5 +/- 2.8)E-6 * exp{ (0.01711 +/- 0.00016) * t }, wobei t das Jahr ist, und N(t) die Gesamtzahl der in diesem Jahr auf der Erde lebenden Menschen. Und extrapoliert man diese Kurve nun in der Zeit zurück, so findet man, dass man mit acht Menschen im Jahre 804 n. Chr. (+/- 21 Jahre) starten müsste, um zur heutigen Population zu gelangen. Also vor 1205 Jahren, und nicht etwa vor 4800 Jahren, wie bei der "biblischen Sicht" behauptet.
Offenbar sind also nicht nur die Annahmen selber unsinning, selbst die daraus abgeleiteten Behauptungen sind schlicht falsch und erfunden. Da frage ich mich, ob derart blödsinnige Argumentationen nicht nur der Unwissenheit ihrer Erfinder entspringen, sondern der Adressat bewusst und gezielt belogen werden soll, um "der biblischen Sicht" zu folgen...?

Donnerstag, 19. November 2009

Zur Eröffnung...

Immer wieder treibt mich der Drang um, anderen meine Meinung zur Welt kundzutun. Nur hört mir niemand zu. Also werde ich meine Kommentare zur Welt jetzt hier aufschreiben. Deshalb interessieren sie vermutlich immer noch niemanden, doch alleine die Tatsache, daß sie niedergeschrieben sind, sollte beruhigend auf den Mitteilungsdrang wirken. Mal sehen, ob es funktioniert...