Zeit für eine neue Enthüllung! Eigentlich wollte Die Wahrheit über die Wahrheit diese Sache ja als erledigt betrachten. Aber jetzt geht es darum, einen falschen Eindruck zu vermeiden. Wenn unser Bundespräsident schon halb Deutschland anruft und sein Herz selbst dem Anrufbeantworter eines Schmierenblatts ausschüttet, und nur hier herrscht Schweigen, dann könnte man ja fast denken, DWüdW sei unwichtig! Also bekennen wir an dieser Stelle in eigener Sache: Auch der DWüdW-Chefredakteur hat einen Drohanruf von Christian Wulff bekommen! Das Gespräch war kurz und frostig, und aus journalistischer Redlichkeit fühlt sich DWüdW verpflichtet, das Erinnerungsprotokoll an dieser Stelle vollständig wiederzugeben:
Ring ring
DWüdW: Die Wahrheit über die Wahrheit, der Chef am Apparat!
C. W.: Hier ist der Christian.
DWüdW: Christian?
C. W.: Na der Wulffs Christian.
DWüdW: Ah, Herr Präsident!
C. W.: Lass' das Gesülze! Pass auf, so geht das nicht!
DWüdW: Äh...?
C. W.: Wenn Ihr jetzt auch noch mit dieser unglaublichen Geschichte über meine Kreditgeschäfte herauskommt, dann, dann... dann ist der Rubikon endgültig überschritten!
DWüdW: Aber...
C. W.: Ich hab schon versucht, Kai zur Rede zu stellen, aber ich hab' diese Pissnelke nicht erreicht.
DWüdW: Da hast Du wohl den Kairos verpasst.
C. W.: Eben. Und die olle Friede und dieser Töpfner oder wie der heißt, wollen mit nix zu tun haben. Amicus certus in re incerta cernitur!
DWüdW: Aber die journalistische Verpflichtung zwingt uns dazu, über Deine Kreditgeschäfte zu berichten!
C. W.: Quatsch! Das wäre ein casus belli!
DWüdW: Vielleicht hättest Du Dir früher überlegen sollen, von wem Du Dir alles Geld leihst!
C. W.: Pecunia non olet!
DWüdW: Audiatur et altera pars!
C. W.: Quod licet Jovi non licet bovi!
DWüdW: Salus publica suprema lex!
C. W.: Factum infectum fieri non potest.
DWüdW: Qui tacet, consentiere videtur.
C. W.: Mundus vult decipi ergo decipiatur.
DWüdW: Incedit in Scyllam, qui vult vitare.
C. W.: Wir verstehen uns!
Tut tut tut tut...
Nur eine Antwort bleibt Die Wahrheit über die Wahrheit in dieser Angelegenheit noch schuldig: Wieso hat sie sich nach diesem Anruf in ihrer Pressefreiheit einschränken lassen und als einziges großes Medium doch auf die Veröffentlichung ihrer exklusiven Story über Wulffs Kreditmachenschaften verzichtet? Ganz einfach! Die Wahrheit unters Volk bringen als hehre journalistische Aufgabe, schön und gut. Aber die Wahrheit unters Volk bringen wann und wie es den eigenen strategischen Absichten am dienlichsten ist, das ist wahre Pressefreiheit!
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