Entweder, Spiegel online ist von einer dramatischen Entscheidungsschwäche befallen worden, oder wir alle stehen vor wirlich ernsten Problemen. Glücklicherweise gibt es Anzeichen für ersteres.
Als der Spiegel vor sich vor drei Tagen nicht entscheiden konnte, ob die japanische Weltraummission Hayabusa zu einem Kometen oder einem Asteroiden flog, habe ich mir das noch mit der üblichen Ignoranz im Wissenschaftsjournalismus erklärt. Inzwischen hat er sich dann auf "Asteroid" festgelegt. Heute aber kann er sich nicht einmal mehr zwischen lebendig und tot entscheiden, wenn er in einem Artikel schreibt:
"Leblos lag ein Mann nach einem Schlaganfall auf dem Sitz eines Linienbusses in Magdeburg - und wurde einen ganzen Tag lang durch die Stadt gefahren."
und
"Demnach bemerkte offensichtlich niemand, was mit dem Fahrgast geschehen war - selbst die beiden Busfahrer nicht. Zu spät wurde der Kranke entdeckt und in eine Klinik gebracht - er verstarb dort."
Da muß es doch schlimm um den Zustand des Spiegel bestellt sein!
Allerdings sollten wir uns mit dieser Erklärung für die Meldung nicht zu früh in Sicherheit wiegen, und auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß das Berichtete so stimmt. Und wenn jetzt tatsächlich Tote einen ganzen Tag lang Bus fahren, bevor sie im Krankenhaus endgültig sterben, nunja, hier kann man sich ein Bild vom zu Erwartenden machen, und bekommt auch Verhaltenstipps.
PS.: Inzwischen hat der Spiegel seine Meldung im Text von "leblos" auf "bewußtlos" geändert. Die Überschrift bleibt aber beim alten. Ein hilfloser Versuch, eine unbequeme Wahrheit, die nicht in unser Weltbild passt, zu unterdrücken?
Magdeburg? Ist das nicht auch da, wo die Beatles mal beinahe aufgetreten sein sollen? Das waren dann wohl auch Zombies ;-)
AntwortenLöschenTja, das der Untergang der Menschheit seinen Ursprung ausgerechnet in Magdeburg nimmt, und nicht in einem Forschungslabor in Cambridge oder wenigstens in New York, das wird selbst die Magdeburger bass erstaunen! ;-)
AntwortenLöschen