Mittwoch, 15. Februar 2012

Europareise der Inkompetenz: 1 - Großbritannien

Der Deutsche an sich findet die Dinge ja gerne schlecht. Gut, diese Eigenschaft mag er mit den meisten seiner europäischen Nachbarn teilen. Aber seines Nachbarn Kritik richtet sich oft genug gegen diesen selbst, der Deutsche dagegen findet bevorzugt Nicht-deutsches schlecht. Nun finde ich, Die Wahrheit über die Wahrheit sollte diesem sympathischen deutschen Hobby ruhig etwas mehr Platz einräumen. Doch über genetisch verkommene, integrationsunwillige Kopftuchmädchen herziehen, das ist DWüdW doch zu wohlfeil. Sollen sich Typen wie Sarrazin an Migranten abarbeiten, um sich toll zu fühlen - DWüdW braucht da richtige Gegner! Und so gehen wir ab jetzt in loser Folge auf eine Europareise der Inkompetenz, um schonungs-, gnaden- und sinnlos das größte Versagen, die schreiendste Inkompetenz und die idiotischsten Einrichtungen unserer EU-Zwangsfreunde ans Licht zu zerren! Ich bin sicher, mit jeder Station werden wir uns besser fühlen. Unser erstes Ziel heißt:

Großbritannien
Reisen ins Vereinigte Königreich gehören für mich eigentlich zu den eher angenehmen Ereignissen. Zwar kenne ich nicht viel von den Inseln, doch was ich kenne, gefällt mir. Selbst die Einwohner sind tendenziell sympathisch (eine Einschätzung, die bei mir schon einiges heißt!), und nach dem dritten Bier konnten sie mich auch beinahe schon von den Vorzügen einer Monarchie überzeugen (und seitdem ein gewisser Christian W. deutsches Staatsoberhaupt ist, verstehe ich noch besser, was die Briten meinten). Doch bei jedem Besuch steht man unausweichlich auch vor ihnen, den materialisierten Zeugnissen kompletter britischer Unfähigkeit: den Wasserhähnen.


Egal ob im Hotel, Büro oder Privatwohnung, immer steht man vor diesen zwei viel zu kleinen Hähnen, die einen vor die alleinige Wahl stellen, seine Fingerspitzen zum Waschen unter 5 Grad kaltes oder 65 Grad heißes Wasser zu halten. Das im kontinentalen Europa verbreitete Konzept, eiskaltes und kochend heißes Wasser vor dem Kontakt mit der Haut auf angenehme Temperaturen zu mischen, scheint auf den britischen Inseln komplett unbekannt. Man genießt also Zähneputzen und Geschirr abwaschen zwischen Abfrieren und Verbrühen, dabei ist die Mischbatterie wohl nicht einmal französischen Ursprungs, was ihre Ablehnung durch die Briten ja erklären könnte. Wie dem auch sei, in Deutschland würde es sowas auf jeden Fall nicht geben! Doch spricht man Briten auf diese idiotische Einrichtung an, dann stimmen sie keine engagierten Verteidigungen wie bei ihrer Königin an. Auch nach dem dritten Bier entfährt ihnen nicht mehr als ein "Das mag ja nicht so praktisch sein. Aber sie machen die Hähne hier eben nun mal so." Und wer seine sanitärinstallatorische Inkompetenz mit solcher Demut akzeptiert, der wird dadurch fast noch sympathischer.

5 Kommentare:

  1. Ja, dies und die Angewohnheit, auf der falschen Straßenseite zu fahren. Zwei Dinge, die sich in England wohl nie ändern werden.

    Aber als Pluspunkt muss man ihnen ihre Pubs zugutehalten, verglichen mit deutschen Kneipen ist der Gemütlichkeitsfaktor ein Vielfaches.

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  2. Oh ja, dafür, daß sie nicht mal ein richtiges Wort für "gemütlich" haben, sind ihre Pubs wirklich verdammt gemütlich! :)

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  3. Der Grund für die zwei Wasserhähne ist die Art der Warmwasserbereitung. In der Regel ist unter dem Dach ein großer Kessel, der nicht unter Druck steht. Also hat das Kaltwasser Leitungsdruck, das Warmwasser höchstens Dachbodendruck. Würde man jetzt eine Mischbatterie verwenden, drückte das Kaltwasser das Warmwasser zurück.

    Wir hatten in England in der Badewanne ein Lösung, in der das kalte Wasser in einem kleinen Röhrchen bis an die Spitze des Hahns geführt wurde und sich dann erst im freien Fall vermischte.

    Mein Chef hatte sich übrigens für mehrere zehntausend Pfund Sanitärtechnik aus Deutschland importiert.

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  4. @Anonym:
    Ah, das ist die Wurzel des Übels! Das mit dem Mischen im freien Fall kenne ich auch. Das gibt wirklich interessante Empfindungen! :)

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  5. Aber das kalte Wasser hier in England ist doch auch in einem Tank im Dachboden. Nur das in der Küche normalerweise nicht - weil es ja zum kochen benutzt wird. Eigentlich ziemlich eklig - so ein Tank mit Wasser - können ja wohl auch ziemlich alte Tanks sein. Also, wenn ihr rüber kommt, vorsichtig sein von welchem Hahn man das Wasser trinkt :)

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