Aus gesundheitlichen Gründen herrschte hier wochenlang Stille. Ich hoffe aber, daß es bald wieder weiter geht.
Zeiten der Krankheit vergehen aber nicht unnütz. Zurückgeworfen auf sich selbst, konfrontiert mit der Zerbrechlichkeit des eigenen Körpers und mit Hilflosigkeit, in die man fallen kann, machen Zeiten der Krankheit auch nachdenklich. Und wenn man schon keine Antworten zu finden vermag, so ist es doch eine Zeit, in der man sich Fragen zu stellen beginnt. Persönliche Fragen, Fragen über die Welt und der eigenen Rolle in ihr. Und vielleicht betreffen diese Fragen ja nicht nur mich selbst, sondern auch anderen Menschen? Auch wenn wohl kaum Antworten zu finden sein werden, ich möchte diese Fragen hier dennoch einmal ansprechen:
Die von meinem Arzt verwendeten Zungenspatel sind laut Kartonaufdruck von "höchster Qualität". Was passiert wohl mit Zungenspateln von minderer Qualität? Brechen die beim Zunge herunterdrücken ab, oder zieht man sich damit Holzsplitter in die Zunge?
Was ist wohl demütigender? Wenn man bei der Anamnese gefragt wird, ob man Sport treibt, und die anwesende eigene Partnerin lacht laut auf? Oder denn die Ärztin daraufhin versichert, sie frage ja nur aus reiner Routine?
Lernt medizinisches Personal nicht, aus Höflichkeit dem Patienten gegenüber zu warten, bis dieser das Bewusstsein verloren hat, bevor die ältere Krankenschwester die Jüngere nach dem Setzen des Blasenkatheters tröstet mit den Worten "Macht doch nichts, beim nächsten Versuch flutscht's bestimmt schon besser!"?
Hilft es wirklich, Terroranschläge zu verhindern, wenn jetzt alle befreundeten Geheimdienste wissen, nach welchen ekligen Krankheitssymptomen ich in den letzten Wochen so alles gegoogelt habe?
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