Freitag, 16. August 2013

So isses!

16. August 2013, Zeit Online :


"Die Mehrheit (62 Prozent) weiß, welcher Partei sie diesmal ihre Stimme geben wird. Knapp ein Drittel (29 Prozent) hat sich noch für keine Partei entschieden."


16. August 2013, Süddeutsche.de :


"Gut fünf Wochen vor der Bundestagswahl haben sich einer Umfrage zufolge rund drei Viertel der Wähler noch nicht endgültig festgelegt."


Na, wenn's da mal nicht spannend bleibt!

11 Kommentare:

  1. Also, ich kann mich ja nur umstimmen lassen, wenn ich mich eigentlich schon entschieden habe. Da wundere ich mich, wie sich drei Viertel umstimmen lassen wollen, wenn nur zwei Drittel sich bisher überhaupt entschieden haben, wen sie wählen wollen. Oder natürlich die Schlagzeile in der Süddeutschen ist schlampig formuliert...

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    1. Ich würde es ja anders herum sehen: Entschieden ist etwas erst, wenn es unabänderlich ist. Also sagen wir mal, beim Stand von 4:0 war das Partie entschieden. Und wenn doch noch die zurückliegende Mannschaft gewinnen sollte, dann war die Partie nicht entschieden, sondern sie schien nur entschieden... Aber egal, wie man es auch drehen möchte, wirklich zusammen bringt man die Ergebnisse der beiden Umfragen nie.

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    2. Hast recht, die beiden Umfragen passen so oder so nicht zusammen. Bleibt die Frage: Werden beide Umfragen als repräsentativ verkauft? Das würfe endlich mal ein bisschen Licht darauf, was man von diesen allgegenwärtigen, vermeintlich repräsentativen und natürlch immer gerade in den jeweiligen Kram passenden Umfragen zu halten hat.

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    3. Ja, beide Umfragen sind repräsentativ. Die eine wurde von der Zeit bei YouGov in Auftrag gegeben, die Süddeutsche beruft sich aufs ZDF-Politbarometer.
      Bei der Zeit hat man nur gefragt, ob man (vorausgesetzt, mal wählt überhaupt) schon weiß, wem man seine Stimme geben will. Das Ergebnis ist, daß die meisten Wähler sich schon entschieden haben. Im Politbarometer stellt man fest, daß es für die Mehrheit (72%) "prinzipiell denkbar" ist, auch noch eine andere Partei zu wählen als den Favoriten. Als Ergebnis stellt man fest, daß die Mehrheit doch noch nicht entschieden ist.
      Wobei - was man so alles für prinzipiell denkbar hält...

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    4. Oh ja, prinzipiell denkbar wäre so einiges. Dass x% der repräsentativ Befragten egal was für "prinzipiell denkbar" halten, hat eigentlich kaum Aussagekraft. Aber man kann auf der Grundlage solcher Luftnummerergebnisse natürlich hübsche Zeitungsartikel basteln.

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  2. »Höret, was Erfahrung spricht: Hier ist’s so wie anderswo.
    Nichts Genaues weiß man nicht, dieses aber ebenso.«
    (Otto Grünmandl)

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  3. ....kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter...oder es bleibt wie es ist....

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  4. Tatsächlich regen die beiden Überschriften nebeneinander zum Schmunzeln an.
    Liest man sich die Artikel aber durch (und verkürzt sie nicht auf zwei Zitate), sind die Überschriften allerdings vertretbar: Bei YouGov geht es um alle Wähler; Bei süddeutsche.de um die Wähler, die im Politbarometer ihre Wahl zwar schon getroffen haben, sich aber noch umstimmen lassen würden.

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    1. Jaja, beide Überschriften sind vertretbar. Aber wenn man in repräsentativen Umfragen durch die Art der Fragen zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann, wieviel sind die Umfragen dann wert?

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  5. Wir leben in einer Demoskopie.

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    1. Aha, das ist dann die freiheitlich-demoskopische Grundordnung, die am Hindukusch verteidigt werden muss...

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