Vertrauen ist ein kostbares Gut, das zudem noch zerbrechlicher ist als eine Christbaumkugel. So kann bereits der Missbrauch einer Essensmarke für 80 Cent das Vertrauen des Arbeitgebers in einen Mitarbeiter so sehr zerrütten, das nur eine fristlose Kündigung bleibt, um die Firma vor dem potentiellen Schwerkriminellen zu schützen. Oder auch beim Unterschlagen eines Pfandbons (1,30 EUR), oder der Diebstahl übrig gebliebener Maultaschen (sechs Stück), oder von Teewurst (für ein Brötchen). Mehr Beispiele liessen sich finden. Und ich finde, es ist höchste Zeit, das nun die Kunden auch endlich zurückschlagen und potentiell räuberische Firmen konsequent meiden.
So hatte mir zum Beispiel ein Telefonanbieter für mehrere Wochen eine Telefonleitung in Rechnung gestellt, die zu der Zeit gar nicht funktioniert hat. Und für das Geld hätte ich mir schon eine Menge Teewurst kaufen können! Gut, inzwischen habe ich den Anbieter gewechselt, aber der Neue hat mir einen Monat lang eine Leistung zur Verfügung gestellt und berechnet (6,50 EUR!), die ich gar nicht bestellt hatte. Ich sollte den Anbieter wieder wechseln, denn wer weiß schon, was er mir in Zukunft noch alles an manipulierte Rechnungen schicken wird. Oder nehmen wir die Supermärkte! Hier lauert der dreiste Betrug in barer Münze, aber die Situation ist noch schwieriger. So hatte mir die Verkäuferin im nächstgelegenen Supermarkt vor nicht allzu langer Zeit 70 Cent zu wenig an Wechselgeld herausgegeben. Ich will mal offen lassen, ob dies die Untat einer Einzelperson war, oder ob die gesamte Marktleitung mit unter der Decke steckt. Auf jeden Fall sollte mein Vertrauen so nachhaltig zerstört sein, das ich dort nicht mehr einkaufen kann. Aber es ist nur ein weiterer Supermarkt innerhalb zumutbarer Laufreichweite. Und dort hatte man mir schon mal eine einzige Packung Tee (25 Beutel, 1,39 EUR) zweimal durch die Kasse gezogen! Der fällt also auch aus. Nun muss ich wohl immer den Bus nehmen, wenn ich Tee brauche. Auch ja, und der Bus natürlich! Diese Woche noch hat ein Busfahrer von mir den Berufsverkehrspreis (3,20 EUR) verlangt anstatt des Off-peak-Preises (2,50 EUR). Und erst später habe ich bemerkt, das zum Zeitpunkt der Kaufes die Berufsverkehrszeit bereits seit drei Minuten vorbei war! 70 Cent zu viel, für 20 min Fahrzeit! Holländischen Verkehrsunternehmen traue ich also besser auch nicht mehr.
Was, man darf sowas nicht zu streng auslegen? Bagatellen kommen nun mal vor? Und vieleicht haben sie sich ja nicht mal groß was dabei gedacht? Das ist dann wohl der Unterschied: niemand hat ein Interesse daran, einen überzähligen Supermarkt rauszukicken - aber um überzählige Arbeitnehmer los werden zu konnen, da nimmt man, was man kriegen kann! Und wenn das Gesetz nicht widerspricht, dann wird die unsichtbare Hand des Marktes das schon regeln. Von gerecht war nie die Rede.
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