Wenn es etwas gibt, das ich langsam nicht mehr hören - bzw. lesen - kann, dann ist das "Zeitungskrise"! Kaum daß man morgens den Rechner anschaltet, schon stürzen die neuesten Einsichten und Kommentare zum Tod der Zeitung auf einen hernieder. Gut uns schön, es vollzieht sich ein veritabler kultureller und wirtschaftlicher Wandel. Aber muß deshalb jeder, der sich berufen fühlt, erklären, daß ohne unsere tägliche Farbe auf platt gedrückter Zellulose die Meinungsfreiheit, ja die Demokratie in Gefahr ist und wir zu leseunfähigen Analphabeten werden? Und dabei wird das wichtigste und entscheidende Argument in dieser Angelegenheit erstaunlicherweise ohnehin niemals vorgebracht. Ich meine, egal ob bäumetötende Papierfreunde oder sandkorntötende Onlinefans, hat sich da draußen vielleicht schon mal irgendeiner überlegt, wie viele verdammte Tablets, Smartphones, Notebooks es braucht, um das Geschirr beim Umzug auch nur halbwegs stoßsicher zu verpacken? Siehste! Print darf nicht sterben, Print wird nicht sterben!
Allerdings dürfte es in Zukunft schon eine Bild-Regionalausgabe tun...
"The worse our logic, the more interesting the consequences to which it gives rise." B. Russell
Dienstag, 27. November 2012
Montag, 26. November 2012
Blätter für internationale Politik
Heute: Parlamentswahlen in Katalonien
Die Parlamentswahlen in der spanischen autonomen Region Katalonien sind auch in der deutschen Presse auf Interesse gestoßen. Im Angesicht einer Fülle katalanischer Flaggen mit ihren vier roten Streifen auf gelben (oder goldenen) Grund fragt sich der Deutsche: Was soll das? Warum ist Unabhängigkeit ein so großes Thema in Katalonien?
Nun, hier geht es, anders als bei anderen Separatisten in Europa (Flamen, Bayern,...) nicht einfach nur darum, sein hart verdientes Geld nicht mit in Fremdsprachen (Französisch, Berlinerisch,...) sprechenden Landsleuten zu teilen. Hier geht es auch um Würde. Denn wie sie der Welt erklären, kann ein Katalane als Bürger Spaniens sein Leben nicht in Würde führen. Das klingt erst mal komisch, ist aber so. Denn solange die nationalistische Flagge Kataloniens zwischen ollen Jogginghosen und Socken weht, ist es mit der Würde wirklich nicht weit her...
Freitag, 23. November 2012
Feinde von Feinden
Wenn der erfolgreiche DJ und Social-Media-Künstler Thomas Steinschneider nicht gerade bloggt oder mal wieder besoffen in irgendeiner Ecke liegt, dann organisiert er Gigs für die Punkpolka-Band der Cousine seiner Ex in den angesagten Clubs von Sprockhövel, entwirft Flyer für den Handwerkermarkt in Obersulm-Sülzbach oder töpfert expressionistische Aschenbecher. Dabei wohnt er in einer total abgefuckten Altbauwohnung in einem der hot spotz in Europe für Künstler, Macher und Kreative. Seine 42qm-Wohnlandschaft hält er dabei immer fotogen aufgeräumt unaufgeräumt - man weiß ja schließlich nie, wann einmal ein international angesagtes Wohn- oder Lifestyleblog einen Fotografen für eine echt coole Fotoserie vorbei schicken will. "Feinde von Feinden" hat Thomas zuhause besucht.



Thomas, wie bist du denn an diese wirklich fantastische Wohnung gekommen?
Über eine Zeitungsanzeige.
Das ist ja spannend! Erzähle uns das doch ein bisschen genauer!
Also, da war diese Anzeige in der Zeitung, "Wohnung zu vermieten". Und die Wohnung war bezahlbar und der Putz viel noch nicht zu sehr von den Wänden, da dachte ich mir, gut, für ein paar Jahre wird's schon gehen.
Professionell beschäftigst du dich ja mit Modellen, die das Verhalten von Halbleiterbauteilen in mit radioaktiver Strahlung belasteten Umgebungen vorhersagen sollen. Diese ungewöhnliche Thematik wird die Leser bestimmt sehr interessieren!
Das würde mich freuen. Es ist mir ja schon immer ein Anliegen gewesen, gerade die verdrängten, tabuisierten Problemthemen unserer Gesellschaft wieder ins Bewusstsein zurückzuholen. Dazu bediene ich mich künstlerischer Formen und Mittel, zum Beispiel Ausdruckstanz.
Wie bist du denn auf dieses, ja, zugegeben verdrängte Problem gekommen?
Weißt du, ich bin ja in einer Künstlerfamilie aufgewachsen. Mein Vater war Anstreicher, meine Mutter hatte ein Nagelstudio, da habe ich die Kreativität und die Freude am Schaffen gleichsam mit der Muttermilch aufgesogen. Es war dann die Arte-Sendung "Tracks", durch die ich zum ersten Mal auf die Ausdrucksmöglichkeiten aufmerksam wurde, die die deep level transient-Spektroskopie gerade Frenkel-Paaren bietet. Da wusste ich gleich, das ist es! Hier kann ich mich selbst verwirklichen. Hier kann ich meine Persönlichkeit ausdrücken und etwas für die Menschheit tun. Was bei einer Persönlichkeit wie der meinen letztlich ja ohnehin auf dasselbe hinausläuft.
Wo wir gerade bei deiner Persönlichkeit sind. Wir haben in deiner Wohnung ja auch eine große Pornosammlung gefunden. Noch ganz altmodisch auf DVD und sorgfältig nach Themen sortiert. Da haben wir Tiere, Urin, Florian Silbereisen... Bist du ein großer Cineast?
Hier sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen. Das Material dient mir vorrangig als Inspirationsquelle für meine Arbeit. Mein besonderes Interesse gilt dem Ausleuchten gerade der finsteren, perversen Aspekte der menschlichen Seele.
Und du denkst, naja, das Verstrahlen von Halbleitern ist da der beste Weg?
Bricht sich denn die dunkle, abgründige Seite der Seele nicht oft gerade da Bahn, wo man es am wenigsten erwarten würde?
Danke, Thomas für dieses interessante Interview! Wer mehr über seine Arbeit erfahren will, sollte es sich besser noch einmal überlegen!
Fotos: Thomas Steinschneider
Interview: Thomas Steinschneider
"Feinde von Feinden" entsteht völlig ohne Zusammenarbeit mit ZEIT Online, die auch keines der Bilder kuratiert.
Mittwoch, 21. November 2012
Kaffeeschürfen
"Planetoide in Erdnähe bergen wertvolle Rohstoffe" - zum Beispiel Gold, Wasser und Kaffee. (Symbolbild beim Focus Online)
Dienstag, 20. November 2012
Der Kummerkinderkinderkummerkasten
Heute wird es sorgenvoll bei DWüdW, sehr sorgenvoll. Es hilft aber nix, Kinners, wir müssen uns den Problemen stellen:
"Merkel besucht EU-Sorgenkind Portugal" Deutschlandradio, 12.11.2012
"Slowenien - Vom Musterland zum Sorgenkind" WiWo, 9.8.2012
"Auch Rumänien wird Sorgenkind Europas bleiben" Kleine Zeitung, 30.7.2012
"Frankreich wird zum neuen Sorgenkind Europas" Welt, 6.7.2012
"Europas Sorgenkind - Hollande warnt die Griechen" n-tv, 14.6.2012
"Krise in Holland: Neues Sorgenkind" Stuttgarter Zeitung, 23.4.2012
"Spanien ist Europas neues Sorgenkind" n24, 13.3.2012
"Sorgenkinder der EU: Ist Portugal als nächstes dran?" Handelsblatt, 9.3.2012
"Warum Italien DAS Sorgenkind Europas ist" Bild, 12.11.2011
"Beitrittskandidat Kroatien als nächstes Sorgenkind" Wiener Zeitung, 7.7.2011
"Das Sorgenkind Ungarn übernimmt" WAZ, 30.12.2010
"Irland - Europas neues Sorgenkind" Stern, 16.11.2010
"Spanien: Das nächste Sorgenkind Europas" Merkur, 4.2.2010
"Bulgarien und Rumänien - Sorgenkinder der EU" Welt, 29.4.2008
Was bleibt uns also anderes übrig? Finden wir uns damit ab - die Europäische Union ist ein Verein von Sorgenkindern! In der Welt sind wir Europäer einfach die fetten, uncoolen Eckensteher auf dem Schulhof, mit dicker Brille und in Kik-Klamotten. Wobei - "wir"? Ist denn nicht zumindest Deutschland, schon immer Vorbild, Retter und Zahlmeister Europas, die letzte Hoffnung, der Fels in der Brandung der Probleme? Nö.
"Le problème de l’Europe, c’est l’Allemagne" Slate.fr, 15.11.2012 (F)
"Germany is really the No 1 problem economy in Europe" The Guardian, 8.8.2011 (UK)
"Alemania condena a la UE a graves problemas" El País, 31.10.2010 (E)
¡Joder! Aber ein Blick über den europäischen Tellerrand hinaus kann vielleicht ein kleines bisschen Trost spenden. Zumindest, sofern man es tröstlich finden kann, wenn's anderen auch nicht besser geht:
"Selbst China entwickelt sich zum Sorgenkind." taz, 20.8.2012
"Die Europäer als Sorgenkinder der Weltwirtschaft" Focus, 19.5.2012
"Sorgenkind USA - IWF warnt vor globalen Wachstumsrisiken" Handelsblatt, 17.6.2011
"Japan bleibt Sorgenkind" Handelsblatt, 25.4.2002
Blickt man aber noch ein wenig weiter über den Teller, dann könnte einem langsam ein ganz schlimmer Verdacht kommen: Auf der Venus ist Arbeitslosigkeit praktisch unbekannt. Die Gesamtverschuldung des Mars liegt bei einer roten Null und Titan schwimmt geradezu in Erdgas.
Einzig und allein die Erde ist mal wieder das Sorgenkind des Sonnensystems!
PS: Jaaa, ich weiß, ich muß mit diesen albernen Wortspielereien aufhören. Aber wenn man einmal angefangen hat...
"Merkel besucht EU-Sorgenkind Portugal" Deutschlandradio, 12.11.2012
"Slowenien - Vom Musterland zum Sorgenkind" WiWo, 9.8.2012
"Auch Rumänien wird Sorgenkind Europas bleiben" Kleine Zeitung, 30.7.2012
"Frankreich wird zum neuen Sorgenkind Europas" Welt, 6.7.2012
"Europas Sorgenkind - Hollande warnt die Griechen" n-tv, 14.6.2012
"Krise in Holland: Neues Sorgenkind" Stuttgarter Zeitung, 23.4.2012
"Spanien ist Europas neues Sorgenkind" n24, 13.3.2012
"Sorgenkinder der EU: Ist Portugal als nächstes dran?" Handelsblatt, 9.3.2012
"Warum Italien DAS Sorgenkind Europas ist" Bild, 12.11.2011
"Beitrittskandidat Kroatien als nächstes Sorgenkind" Wiener Zeitung, 7.7.2011
"Das Sorgenkind Ungarn übernimmt" WAZ, 30.12.2010
"Irland - Europas neues Sorgenkind" Stern, 16.11.2010
"Spanien: Das nächste Sorgenkind Europas" Merkur, 4.2.2010
"Bulgarien und Rumänien - Sorgenkinder der EU" Welt, 29.4.2008
Was bleibt uns also anderes übrig? Finden wir uns damit ab - die Europäische Union ist ein Verein von Sorgenkindern! In der Welt sind wir Europäer einfach die fetten, uncoolen Eckensteher auf dem Schulhof, mit dicker Brille und in Kik-Klamotten. Wobei - "wir"? Ist denn nicht zumindest Deutschland, schon immer Vorbild, Retter und Zahlmeister Europas, die letzte Hoffnung, der Fels in der Brandung der Probleme? Nö.
"Le problème de l’Europe, c’est l’Allemagne" Slate.fr, 15.11.2012 (F)
"Germany is really the No 1 problem economy in Europe" The Guardian, 8.8.2011 (UK)
"Alemania condena a la UE a graves problemas" El País, 31.10.2010 (E)
¡Joder! Aber ein Blick über den europäischen Tellerrand hinaus kann vielleicht ein kleines bisschen Trost spenden. Zumindest, sofern man es tröstlich finden kann, wenn's anderen auch nicht besser geht:
"Selbst China entwickelt sich zum Sorgenkind." taz, 20.8.2012
"Die Europäer als Sorgenkinder der Weltwirtschaft" Focus, 19.5.2012
"Sorgenkind USA - IWF warnt vor globalen Wachstumsrisiken" Handelsblatt, 17.6.2011
"Japan bleibt Sorgenkind" Handelsblatt, 25.4.2002
Blickt man aber noch ein wenig weiter über den Teller, dann könnte einem langsam ein ganz schlimmer Verdacht kommen: Auf der Venus ist Arbeitslosigkeit praktisch unbekannt. Die Gesamtverschuldung des Mars liegt bei einer roten Null und Titan schwimmt geradezu in Erdgas.
Einzig und allein die Erde ist mal wieder das Sorgenkind des Sonnensystems!
PS: Jaaa, ich weiß, ich muß mit diesen albernen Wortspielereien aufhören. Aber wenn man einmal angefangen hat...
Sonntag, 18. November 2012
Donnerstag, 15. November 2012
Mama, sind wir bald daaaa?
Eine jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt...
"Das neue Observatorium", sagt Astrophysiker Henning, "bringt uns einen entscheidenden Schritt voran, irgendwo da draußen in der Milchstraße eine zweite Erde zu finden."
Spiegel 39/2004
Moooment Freundchen, egal welche Richtung, der erste Schritt ist immer noch der, den die NASA macht!
"Unsere Mission ist der erste Schritt in Richtung einer Antwort auf die Frage, die sich bereits die alten Griechen stellten", beschreibt die US-Weltraumbehörde Nasa die "Kepler"-Mission, "gibt es andere Welten als unsere - oder sind wir allein?"
3sat.online, 6.3.2009
Und nach dem ersten Schritt kommt...? Der Zweite:
"Suche nach Exoplaneten einen Schritt weiter"
raumfahrer.net, 7.8.2009
Und der Dritte:
"Bei der Suche nach fernen Welten haben europäische Forscher einen riesigen Schritt nach vorn gemacht."
SpOn, 19.10.2009
Mamaaa, is noch weit?
Ja!
Hmmm... Kriech ich ein Eis...?
Na gut.
"Eisplanet mit dichter Atmosphäre entdeckt"
SpOn, 17.12.2009
Jetzt aber weiter!
"ein verheißungsvoller Schritt auf der Suche nach einer zweiten Erde"
Sueddeutsche.de, 17.5.2010
"Auf der Suche nach einer zweiten Erde sind Forscher einen großen Schritt vorangekommen"
SpOn, 2.12.2010
"Auf der Suche nach einer zweiten Erde sind Astronomen nun einen bedeutenden Schritt weitergekommen"
Stern.de, 13.9.2011
"Forscher sehen sich auf der Suche nach einem Erden-Zwilling einen Schritt weiter"
WienerZeitung.at, 6.12.2011
"Nächster Schritt auf der Suche nach zweiter Erde"
euronews.com, 11.7.2012
"Ein großer Schritt auf dem Weg zur Entdeckung einer zweiten Erde in Sonnennähe"
SpOn, 17.10.2012
Mamaaa? Sind wir jetzt da?
Nein!
Ich muß mal...
Ok, machen wir erst mal ein Päuschen.
"Klo is a beautiful, peaceful planet, rich in natural resources and inhabited by benign, harmless creatures called Klozians."
Quelle: Wikipedia
"Das neue Observatorium", sagt Astrophysiker Henning, "bringt uns einen entscheidenden Schritt voran, irgendwo da draußen in der Milchstraße eine zweite Erde zu finden."
Spiegel 39/2004
Moooment Freundchen, egal welche Richtung, der erste Schritt ist immer noch der, den die NASA macht!
"Unsere Mission ist der erste Schritt in Richtung einer Antwort auf die Frage, die sich bereits die alten Griechen stellten", beschreibt die US-Weltraumbehörde Nasa die "Kepler"-Mission, "gibt es andere Welten als unsere - oder sind wir allein?"
3sat.online, 6.3.2009
Und nach dem ersten Schritt kommt...? Der Zweite:
"Suche nach Exoplaneten einen Schritt weiter"
raumfahrer.net, 7.8.2009
Und der Dritte:
"Bei der Suche nach fernen Welten haben europäische Forscher einen riesigen Schritt nach vorn gemacht."
SpOn, 19.10.2009
Mamaaa, is noch weit?
Ja!
Hmmm... Kriech ich ein Eis...?
Na gut.
"Eisplanet mit dichter Atmosphäre entdeckt"
SpOn, 17.12.2009
"ein verheißungsvoller Schritt auf der Suche nach einer zweiten Erde"
Sueddeutsche.de, 17.5.2010
"Auf der Suche nach einer zweiten Erde sind Forscher einen großen Schritt vorangekommen"
SpOn, 2.12.2010
"Auf der Suche nach einer zweiten Erde sind Astronomen nun einen bedeutenden Schritt weitergekommen"
Stern.de, 13.9.2011
"Forscher sehen sich auf der Suche nach einem Erden-Zwilling einen Schritt weiter"
WienerZeitung.at, 6.12.2011
"Nächster Schritt auf der Suche nach zweiter Erde"
euronews.com, 11.7.2012
"Ein großer Schritt auf dem Weg zur Entdeckung einer zweiten Erde in Sonnennähe"
SpOn, 17.10.2012
Mamaaa? Sind wir jetzt da?
Nein!
Ich muß mal...
Ok, machen wir erst mal ein Päuschen.
"Klo is a beautiful, peaceful planet, rich in natural resources and inhabited by benign, harmless creatures called Klozians."
Quelle: Wikipedia
Dienstag, 13. November 2012
Sonntag, 11. November 2012
Das Wort zum Sonntag
Es spricht
Pastor Thomas Schneiderstein, Bad Nackich im Allgäu
Was war das nur für eine Woche, liebe Leser! Über welche Ereignisse haben uns die überregionalen Medien in dieser Woche nicht alles informieren müssen! In Görlitz fand ein Mann ein lebendiges Kaninchen in der Mülltonne! Doch keine Sorge - es war die Biotonne [1]. Die US-Marine hat einen Kapitän entlassen, weil er sich in Wladiwostok betrunken hatte [2]. Und irgendein paar Randnotizen zu einer Wahl in den USA gab es auch noch. Doch eines der wichtigsten Ereignisse der Woche blieb weitgehend unbeachtet von den Medien, ein Ereignis, bei dem es immerhin um das Schicksal der Menschheit ging! Ich spreche von der dreitägigen Plenarsitzung der päpstlichen Akademie der Wissenschaften im Vatikan. Sagte doch dort der große Intellektuelle unserer Zeit, Papst Benedikt, daß der Dialog zwischen der Wissenschaft und dem Glauben überlebensnotwendig für die Menschheit sei - nein, ist [3]. Und daß es die Berufsgläubigen sind, die diese Überlebensnotwendigkeit des Dialogs erkannt haben, und nicht etwa die Berufswissenschaftler, das zeigt uns nur einmal mehr, wie wenig sich die Wissenschaft doch um das Überleben der Menschheit schert.
Blicken wir einmal aus einem kritischen Abstand auf das, was der sogenannte "wissenschaftliche Fortschritt" für die Menschheit getan hat! Er hat die Lebenserwartung des Menschen verdoppelt. Und damit die Zeit verdoppelt, die der Mensch im irdischen Jammertal zu verbringen hat, bevor der die Gelegenheit erhält, das wunderbare Antlitz Gottes unsers Herrn zu schauen. Oder eben, bis er seine gerechte ewige Strafe anzutreten hat. Die Wissenschaften, sie widmen sich der Ausrottung von ganz natürlichen, gottgewollten Plagen wie den Pocken, der Tuberkulose oder der frühkindlichen Unterernährung. Die Kirche hingegen hat über die Jahrhunderte hinweg mit aller ihr vom Herrn verliehenen Kraft gegen die widernatürlichen und von Gott nicht gewollte Plagen gekämpft, gegen Hexerei, Häresie und Irrglauben!
Wollen wir hoffen, daß Wissenschaft und Glaube hier im Dialog endlich zueinanderfinden können. Denn erst wenn die Entwicklung von Satellitennavigation, Kernspintomographen und Marssonden fest im bedingungslosen Glauben an die göttliche Abkunft eines vor 2000 Jahren verstorbenen Zimmermannssohnes verwurzelt ist, erst dann kann es eine Zukunft für die Menschheit geben. Zumindest ist die Zukunft dann für jenen Teil der Menschheit gesichert, dem Gott nichts weiter mit auf den Lebensweg gegeben hat, als ein Talent für salbungsvolle Worte und ein Faible für alberne Berufsbekleidung.
Ich möchte sie also ermutigen, legen sie getrost einmal die Lehrbücher der Physik, Informatik, Biochemie beiseite. Und wenden sie sich beispielsweise den Arbeiten des größten Intellektuellen unserer Zeit, Papst Benedikt XVI zu; etwa seinen Ausführungen zur Rolle der Musik in der Liturgie oder zu den Unterschieden zwischen dem modernen Begriff der göttlichen Offenbarung und seiner Verwendung durch den großen Scholastiker des 13. Jahrhunderts, Bonaventura. Das heißt, wenden Sie sich eben auch einmal den Fragen zu, ohne deren Behandlung die Zukunft der Menschheit nicht mehr denkbar ist!
Dabei wünsche ich Ihnen einen wundervollen Sonntag.
Das war
Das Wort zum Sonntag
Es sprach
Pastor Thomas Schneiderstein, Bad Nackich im Allgäu
Und nun viel Spaß mit unser Mitternachtsdokumentation: Verzweiflung und irre Mäuse - Wie die Wissenschaft das Leben junger Menschen zerstört.
Abonnieren
Posts (Atom)