Ein besonders lesenswerter Artikel fand sich kürzlich in der katholischen
Tagespost. Selten haben sich Küchenpsychologie, "flexible" Argumentationsweisen und Realitätsverlust geschmeidiger zu einem Text zusammengefunden als hier:
Psychologie des antireligiösen Affektes. Wer dennoch keine Lust hat, den ganzen Artikel zu lesen, für den sei die zentrale Aussage kurz zusammengefasst: Religionskritiker sind narzisstisch gestörte Persönlichkeiten, die es nicht verkraften können, daß die Religionen sie in ihren menschlichen Größenfantasien einschränken. Wem das jetzt spontan nicht einleuchtet, der kann beruhigt sein - nach dem Lesen des Textes würde es ihm auch nicht mehr einleuchten. Da es nun die ganze Nacht brauchen würde, all den Unsinn des Artikels im Detail durchzugehen, möge es hier bei einer simplen Überlegung bleiben:
Auf der Welt gibt es ca. 2,1 Milliarden Christen, 1,3 Milliarden Moslems, 0.85 Milliarden Hindus und jede Menge "Sonstiges". Und da diese Religionen sich im Wesentlichen gegenseitig ausschließen, müssen also mehrere Milliarden Menschen zwangsläufig etwas Falsches glauben. Jeder einzelne Gläubige muß nun, zumindest, wenn er seine Religion richtig "verinnerlicht" hat, wie es im Artikel verlangt wird, der Überzeugung sein, daß sein Glaube der richtige ist. Und, verdammt, wie hieß es doch zu Freuds Zeiten noch gleich, wenn jemand unabhängig von rationaler Kontrolle der festen Überzeugung ist, er habe recht und alle anderen unrecht? Ach ja, richtig:
Monomanie!
Super, das mit der psychologischen Gruppendiagnose ist wirklich viel einfacher, als man zunächst denken würde!
Träume sind Schäume
AntwortenLöschenVor der Falle warnt die Schrift
Die heilig war und fast noch ist
Priester, die nicht mehr verstehn
Riefen zwei, die nicht mehr wollten gehn
Der eine lässt die größten Schleicher
Nur auf Kosten andrer sich bereichern
Und vom zweiten glaubt die Priesterschaft
Er habe Großes gar geschafft
Einen Garten will er bereiten
Denen, die nicht sein Verbot bestreiten
Doch als dann mit einemmal
Zu sparsam war das Finanzkapital
Wollte in diesem Jammertal
Die Frucht auch genießen das Sachkapital
Es ging dahin der Ackerbau
Denn er war nicht ganz so schlau
Er gab dem Investor, seinem Gott
Und die Viehzucht war bankrott
Schon ergossen sich die Fluten
Auf alle, die nicht wollten bluten
Doch wenn die lieben Priesterlein
Entzaubert sind vom heiligen Schein
Dürfen aus seligen Träumen erwachen
Alle, die dann herzlich lachen
Denn es steht doch in der Schrift
Was des Geldes Sinn betrifft
Und der heilige Geist nicht schwindet
Wenn es im Umlauf sich befindet
So kommt die Welt erneut in Schwung
Durch die Geldumlaufsicherung
Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert:
http://www.deweles.de/willkommen.html
Nicht nur inhaltlich, auch rhythmisch, klanglich und orthografisch ist dieses Gedicht eine Zumutung. Schönen Dank auch!
AntwortenLöschenIch bin also religiös unbeschränkter Narziss? Sehr gut, denn ich wollte noch nie beschränkt sein.
AntwortenLöschenIst aber ein gutes Argument, das ich mir merken muss: jeder Gläubige ist beschränkt. Durch die Religion. (Ich habe allerdings viele kennengelernt, bei denen das auch religionsbefreit zutrifft.)
Götter sind nackte Kaiser und Gläubische sind neidisch, weil Atheisten ausschlafen dürfen, während sie selbst Ritualgymnastik treiben müssen. Das dürfen Küchenpsychologen nennen, wie sie wollen. Außer Schuldgefühle: Davon habe ich definitiv weniger.
AntwortenLöschenImmer diese Kommentare von militanten Atheisten, die partout nicht einsehen wollen, daß sie einfach nur psychisch gestört sind!! ;-)
AntwortenLöschen:-)