Dienstag, 17. Mai 2011

Der Morgen lebt nie (Teil 1)

Aufstehen ist für manche Menschen, Menschen wie mich, nicht leicht. Auf das erste Öffnen der Augen folgt zunächst einmal gut zwanzig Minuten des Starrens an die Decke, wobei der vorherrschende Gedanke schlicht Öhhhhh... beinhaltet. Währenddessen laufen im Hintergrund des Hirns die grundlegenden Prozesse ab, die Fragen klären wie wo ist oben, wo ist unten, wer bin ich, wo bin ich. Irgendwann hat sich das Hirn hochgearbeitet bis zu Es ist ein neuer Tag und Du mußt zur Arbeit. An diesem Punkt schaltet dann auch der dominante Gedanke meist um zu Ohnöhhh...
Bei anderen Menschen ist das ganz anders. Die Dame, die neben mir aufzuwachen pflegt, sitzt beispielsweise spätestens zehn Sekunden nach dem Aufschlagen der Augen aufrecht im Bett und bietet einen leidenschaftlichen Ausblick auf die Aufgaben des Tages, ein Best-of des letzten Tages, und eine Diskussion der Probleme, die das Streichen von Weichkäse auf zu heißen Toast beim Frühstück mit sich bringt. Diese Dame erklärt den Unterschied zwischen ihr und mir damit, daß sie halt sowas wie ein iMac sei, der nach dem Anschalten sofort mit elegantem Display für die Herausforderungen des Tages bereit ist, während mein Gehirn halt eher auf Windows Vista oder so setzen würde, und es dann mit dem Hochfahren natürlich nicht so leicht sei. Ganz klar, das ist Unsinn, und ich versuche immer wieder ihr klarzumachen, daß mein Hirn eher so eine Art Supercomputer ist, bei dem es schon mal ohne weiteres ein, zwei Stunden braucht, bis er mit seinen tausenden von Prozessoren vollständig hochgefahren ist. Ich habe sie auch schon fast überzeugt! Nur auf die Nachfrage, weshalb denn auf dem Supercomputer in meinem Kopf, wenn er mal hochgefahren ist, den ganzen Tag nichts außer einem Bildschirmschoner läuft, darauf habe ich noch keine sie überzeugende Antwort gefunden...

5 Kommentare:

  1. Kunden, die das lustig fanden, bepissten sich auch bei folgendem:

    http://www.youtube.com/watch?v=iyhcZLf_CQg

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  2. In der Tat!
    So formuliert's der Profi!

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  3. (Derselbe Anonym wie oben)

    Sorry, das ist geguttenbergt von Ulan & Bator.

    http://www.youtube.com/watch?v=X7C8oBkng-c (bei 4:30)

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  4. Na, ich gehe einfach mal davon aus, daß zu keinem Zeitpunkt bewußt getäuscht wurde! Einzelne handwerkliche Fehler kann man natürlich nicht ausschließen, wenn man in mühevoller Kleinstarbeit neben seiner Belastung als junger Berufstätiger Kommentare postet.. :-)

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  5. Genau so ist es! Außerdem ist es völlig absurd, von Vorsatz auszugehen - schließlich haben Ulan & Bator "über folgendes" gesagt und nicht "bei folgendem". Und überhaupt sind die Medien an allem Schuld! Gäb es diesen Blog nicht, hätte ich garnicht erst gepostet. Jawohl! :)

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