Dienstag, 1. Februar 2011

Hegel-Preis für Mißachtung der Logik - Die Preisverleihung!

Es ist vollbracht! Der Preisträger des erstmalig verliehenen Hegel-Preises für die Mißachtung der Logik steht fest!
Groß war die Aufregung in den vergangenen Wochen! Die
Leser dieses Blogs stimmten unter den vier Kandidaten für den Hegel-Preis ab, und ganze einhundertsechsundzwanzig Stimmen wurden gezählt. Und das Ergebnis, es ist eindeutig! Doch gehen wir die Kandidaten der Reihe nach durch.

Mit beeindruckenden 7,1% der Stimmen auf dem 4. Platz: Bundesminister Dirk Niebel! Für mehr hat es dann leider doch nicht gereicht. Doch ihm selber und seinen Anhängern bleibt doch ein Trost: Ein besseres Ergebnis wird ein Vertreter der FDP bei einer Wahl so schnell nicht wieder einfahren!

Platz Drei geht mit 14,3% der Stimmen an den Klärwerksbetreiber Anton Stucki! Leider kann Herr Stucki letztlich den Kampf um Preis für die Mißachtung der Logik doch nicht für sich entscheiden. Doch auch hier bleibt uns ein Trost: Die tolle Idee, die Aktivität von Mikroorganismen durch die richtige Musikauswahl zu optimieren, wird noch von großem Nutzen für die gesamte Menschheit, weit über die Kläranlagen hinaus, sein! Inzwischen beschalle ich z.B. in meiner Abwesenheit mein Bad in Endlosschleife mit Musik von Xavier Naidoo. Und dort wächst nun nicht einmal mehr der Schimmel! Größere Preise als dieser warten da bestimmt noch auf Herrn Stucki.

Und damit kommen wir zum zweiten Platz! Mit 19,8% der Stimmen geht dieser an den österreichischen Schauspieler und Komiker Roland Düringer! Herzlichen Glückwunsch zu dieser guten Plazierung, durch die grandiose Argumentation zugunsten der Existenz Gottes aka "Das Leben" völlig verdient!

Doch nun, endlich, zum Sieger! Der Preis für die beste Mißachtung der Logik im Jahre 2010 geht mit einer beeindruckenden absoluten Mehrheit von 58,7% auch nach Österreich! Glauben wir mal an einen Zufall, daß gleich der zweite und erste Platz in diesem Wettbewerb nach Wien gehen... Am ersten Platz zeigt sich, gelernt ist gelernt, und das über Jahrtausende! Die Vertreter Gottes auf Erden haben wieder einmal demonstriert, daß ihnen in der Mißachtung der Logik so leicht niemand das Wasser reichen kann! Und wir sind stolz, gleich als erstes diesen Preis an eine solch bedeutende Persönlichkeit vergeben zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch an Christoph Kardinal Schönborn! Applaus! (Hier mindestens fünfmal in die Hände klatschen!)
Der Preis wurde bereits im Rahmen eines Festakts in Abwesenheit an Herrn Kardinal Schönborn verliehen.

Als angemessener Laudator auf den Preisträger konnte der erfolgreiche, und außerdem ungemein scharfsinnige, verdammt gut aussehende und zur schonungslos realistischen Selbsteinschätzung fähige Blogger Thomas S. gewonnen werden! Die vollständige Laudatio mit einer kritischen Würdigung der Leistung des Preisträgers ist selbstverständlich im Wortlaut auf diesem Blog dokumentiert!
Und auf der sich an den Festakt anschließenden inoffiziellen Verleihungsparty konnten die Besucher und Ehrengäste noch lange bei einem Glas Portwein am Kamin die weitreichenden Implikationen der logischen Glanzleistung des Herrn Kardinal Schönborn diskutieren.

Das Preiskomitee gratuliert noch einmal ganz herzlich dem Preisträger, dankt allen, die sich an der Abstimmung beteidigt haben, und es hat keinen Zweifel daran, daß sich im Jahre 2011 würdige Nachfolger um den nächsten Hegel-Preis für die Mißachtung der Logik bemühen werden!
Guten Abend.

3 Kommentare:

  1. Mein Glückwunsch an Schönborn! :D

    Meiner Meinung nach war allerdings Roland Düringer unberechtigterweise Kandidat für diesen Preis.

    "Ja, natürlich [gibt es für mich Gott]. In dem Sinn, dass man das Wort Gott durchstreicht und dafür das Wort Leben hinschreibt [...]"

    Mal abgesehen davon, dass die nachfolgenden Sätze irgendwie am Thema vorbeischrammen oder eher einen großen Bogen darum machen, verstehe ich die Aussage so, dass er sagt, nicht an Gott zu glauben, weil Gott einfach ein leerer Begriff ohne Definition ist, den man für alles einsetzen könnte. Also eine sinnfreie Aussage zu einem sinnfreien Begriff.

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  2. Naja, es bleibt immer der Einwand, dass ein Kandidat eigentlich etwas anderes gemeint hat, als er tatsaechlich sagte. Aber man sollte die Logik in der Argumentation auch dann beachten, wenn man etwas Wahres sagen will. Diese Ausrede laesst das Preiskomitee daher nicht zu! ;-) (Zumindest nicht, wenn nicht ganz offensichtlich ist, dass es ironisch gemeint war. Und bei der konfusen Fortsetzung von Dueringers Aeusserung bin ich mir nicht unbedingt sicher, wie ironisch das gemeint war...!)

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  3. Ich denke, dass Düringer hier wirklich zu Unrecht drankommt. Hier eine Stelle aus einem Interview (http://www.diesalzburgerin.at/bilder/pdfs_interviews/dueringer_sbg2.pdf)

    Ich glaube nicht an den lieben Gott. Ich glaube an das Leben.
    Und für mich ist Leben Gott. Das allerdings in keinem christlichen oder katholischen Sinn. Religion ist das schlimmste, was den Menschen passieren kann! Das ist Manipulation. Menschen werden dumm gehalten. Keine Religion hat irgendwas mit Gott zu tun! Da geht’s einzig und allein um Macht und Unterdrückung.

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