Die traurige Tatsache, daß am letzten Freitag deutsche Soldaten
in Afghanistan getötet wurden (oder "gefallen sind"?), spielt in der Affäre um die versuchte Dissertation des Verteidigungsministers zu Guttenberg eine nicht unerhebliche Rolle. So war es dieser Zwischenfall
(oder " dieses Gefecht"?), der
(das) den Minister veranlasste, sich am Freitag spontan im Flur einigen Journalisten bezüglich seiner Doktorarbeit zu erklären. Und damit die ihm
unliebsamen Hauptstadtjournalisten zu brüskieren. Außerdem wird der Tod dieser Soldaten immer wieder als Beleg dafür herangezogen, daß sich Journalisten und Oppositionspolitiker um unwichtige Fußnoten in akademischen Texten kümmern würden, anstatt sich auf wesentliche Dinge wie den Tod fürs Vaterland zu konzentrieren. Als wenn es um die Fußnoten in einer Doktorarbeit ginge, und nicht um die ungleich wichtigere Frage, wie genau es die Person des Verteidigungsministers der Bundesrepublik Deutschland mit der Wahrheit als solcher nimmt! Die für die Verteidigung des Herrn zu Guttenberg also zu einem recht günstigen Zeitpunkt umgekommenen Soldaten wurden von diesem heute sogar vor dem Bundestag erwähnt. Und zwar mit den gnädig ignorierten Worten:
"Es ist bekannt, daß ich am Mittwoch Nachmittag nach Afghanistan geflogen bin, Mittwoch auf Donnerstag in Afghanistan war, und vor dem Hintergrund, daß wir Vorfälle am Freitag hatten, die ich hier nicht schildern muß, was alles andere als unerfreuliche Vorfälle waren, bin ich am Wochenende erstmalig mit dieser Arbeit befassen konnte..."
Gut, an dieser Stelle zumindest kann man glauben, daß er diese Aussage unbewußt gemacht hat. Aber manchmal, so heute, kann einem ein Freud'scher Versprecher dann doch so richtig Angst vor der Restmenschlichkeit eines Politikers machen!
Nachtrag 24.2.:
Aus den "alles andere als unerfreulichen Vorfällen" wurden im
Sitzungsprotokoll dann doch "alles andere als erfreuliche Vorfälle".
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