Ich komme gerade nicht von der Küste, vielleicht liegt es daran, daß die Seefahrt mich so fasziniert. Mag es auch naiv sein, Schiffe und Meer sind für mich das Gefühl von Weite, Abenteuer, Freiheit! Allein schon an Bord eines Schiffes zu gehen, fühlt sich großartig an. Wann immer es sich einrichten läßt, ziehe ich daher auch eine lange Fährfahrt einem kurzen Flug vor. Beim diesjährigen Pfingsturlaub ließ es sich wieder einrichten, und die Verbindung war auch sehr schön. Nur wenige Touristen nehmen die Fähre, und so ist diese eher für die LKW und deren Fahrer ausgelegt, die zwischen Festland und den Inseln pendeln. Damit ist auch der übliche Tinnef von Spielautomaten und Souvenirshops, der Passagierschiffe sonst komplett zumüllt, ziemlich knapp gehalten. Die Fernfahrer verdaddeln auf dem Schiff nicht ihr Geld und kaufen auch keinen Krimskrams, sondern nutzen die Zeit an Bord zum Ausschlafen. Daher sind die Decks fast leer und auf dem erfrischend nüchtern und funktional gehaltenen Schiff macht die Überfahrt gleich noch mehr Spaß!
Begeistert erkundete ich das große Schiff, dessen Decks so schöne Namen wie Master Deck, Silver Deck oder Cabin Deck trugen. Irgendwann stand ich an der Reling, blicke auf das für meinen Geschmack viel zu ruhige Meer hinaus und hatte ein wenig die Orientierung verloren. Auf meine Frage hin, auf welchem Deck wir eigentlich gerade seien, blickte meine Begleitung kurz auf ein Schild an der Wand und verkündete mit ernster Stimme: "Auf dem Slippery Deck!". Und diese Feststellung war mehr als nur gefährlich. Denn der folgende Lachkrampf hätte mich nicht nur über Bord gehen lassen können, nein, er war auch noch sehr uncharmant. Wer sich also einmal auf dem Weg vom Master Deck zum Cabin Deck auf dem Slippery Deck wieder finden sollte, der möge doch bitte auch das Kleingedruckte auf dem Schild lesen:
Please use handrail!
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