Dies ist ein hübsches Stück Astronomie und ein schönes Beispiel für die Kombination von bodengebundenen Beobachtungen und Beobachtungen mit einer Raumsonde im erdfernen Weltraum. Verständlich also, daß dieses Ergebnis es heute in diverse Medien geschafft hat, z.B. in den Spiegel und die Frankfurter Rundschau. Und hier wird es dann richtig ärgerlich. Denn dort heißt es dann nur: "Die US-Raumfahrtbehörde NASA gibt bekannt...", und dazu gibt es Bilder vom Hubble Space Telescope und Zitate von einem in den USA tätigen Wissenschaftler. Dabei sollte man festhalten:
- Es gibt heute zwei Fachpublikationen im europäischen Fachjournal Nature.Und trotz alle dieser intensiven und letztlich entscheidenden Beteidigung europäischer, auch deutscher Forscher taucht in der deutschen Presse als einzige und alleinige Quelle die amerikanische Seite auf. Entweder, die europäische Wissenschaft muß noch eine Menge über Öffentlichkeitsarbeit lernen. Oder deutsche Journalisten müssen ihren Horizont so extrem erweitern, daß sie sich vorstellen können, daß auch europäische Wissenschaft ab und an mal ein bemerkenswertes Ergebnis vorweisen kann.
Eine stammt von einem überwiegend europäischen Autorenteam, das den Beweis für den Kollisionsursprung der Wolke liefert. Die andere stammt von einem überwiegend US-amerikanischen Team, das Beobachtungen der Wolke mit dem Hubble Space Telescope analysiert.
- Das Hubble Space Telescope ist, unglaublich aber wahr, ein Gemeinschaftsprojekt der USA und der europäischen Weltraumagentur ESA.
- Die Schlüsselbeobachtungen wurden von der europäischen Raumsonde Rosetta gemacht und in Europa analysiert.
- Es gibt eine Presseerklärung von der NASA, und eine vom deutschen Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, an dem die Kamera "Osiris" an Bord von Rosetta betreut wird.
Kotz.
Nachtrag 15.10.: Zumindest im Artikel auf Spiegel.de taucht jetzt auch der europäische Beitrag auf.
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