Ich weiß ja, ich wiederhole mich selber, wenn ich mich immer wieder offen ärgere, daß Ereignisse, die Jahr für Jahr mit der Präzision eines Uhrwerks wiederkehren, in den Medien immer und immer wieder verkündet werden. Und vielleicht bin ich ja auch zu streng mit meinem Ärger. Womöglich gibt es ja tatsächlich Menschen, die es beruhigt zu erfahren, daß der Papst den Ostersegen auch in diesem Jahr wieder an Ostern gespendet hat, und nicht an Weihnachten. Und womöglich gibt es ja wirklich Menschen, die sich für Sternschnuppen interessieren, sich aber einfach nicht merken können, daß die Erde jedes Jahr um den 12. August herum durch die Trümmer des Kometen Swift-Tuttle fliegt. Und daß daher in jedem Jahr in den Nächten der ersten Augusthälfte besonders viele Sternschnuppen zu sehen sind. Denn dann verglühen die Trümmer in der Atmosphäre - Jahr für Jahr und historisch belegt seit dem Jahr 36 n. Chr. (wenn natürlich auch nicht lückenlos).
Und unter allen Berichten zu diesem Sternschnuppenschauer namens "Perseiden" ist selbstverständlich auch der Focus Online mit einem Beitrag vertreten. Und mit dem Bild:
Nur ist das da auf dem Bild keine Sternschnuppe. Das Bild ist Teil eines Mosaiks der Umgebung des Sterns Mira, das der Satellit GALEX im ultravioletten Spektralbereich aufgenommen hatte. Und die Abbildung hat mit Sternschnuppen soviel zu tun wie die Sternsinger und Sternburger - nämlich irgendwie "Stern" im Namen. Aber macht ja nix, man kann ja lernen. Etwa für den nächsten Text über die Perseiden, der am 11. August 2013 fällig wird. Oder vielleicht sollte man in Zweijahresintervallen denken, bis zum 11. August 2014. Denn vor zwei Jahren zeigte der Focus das Bild der Umgebung von Mira schon einmal als angebliche Aufnahme einer Sternschnuppe. Wenn diese Abbildung 2014 aber immer noch als "Sternschuppe" gezeigt wird, dann, ja dann sollte der Focus entweder seine Bilddatenbank oder sein Personal mal aktualisieren.
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