Freitag, 11. Januar 2013

Suizid hilft gegen Todesangst

Während der Berichterstattung über einen Prozess gegen einen Neonazi im Amtsgericht München wurde die Kamera eines Filmteams des Bayrischen Rundfunks im Gerichtsgebäude wiederholt von Sympathisanten des Angeklagten beschmiert. Der Präsident des Amtsgerichts, Gerhard Zierl, meint zu diesen Vorkommnissen in seinem Haus [Bericht des BR]:
"Natürlich ist es nicht hinnehmbar, daß Kameraobjektive beschmiert oder beschädigt werden."
Und weiter:
"Wenn Sie mich schon fragen, wie man solche Störungen zukünftig verhindern kann - ich will das eigentlich nicht, aber man müßte und könnte daran denken, im Gerichtsgebäude ein Film- und Fotografierverbot zu erlassen. Dann habe ich diese Problematik nicht mehr."
Ja, doch, stimmt ja schon, irgendwie, auf seine eigene Weise...
Na dann: Weiter keine Handbreit den Nazis!

6 Kommentare:

  1. Da hat er irgendwie, auf seine eigene Weise, völlig recht, der Herr Amtsgerichtspräsident. Nach der Logik sollte man auch Schlösser an Haus-, Wohnungs- und Autotüren verbieten, dann werden die nicht mehr ständig geknackt. Und Juden, Ausländer, Linke, Punks, Obdachlose usw. sollten am Besten gleich mit vorpolierter Fresse auf die Welt kommen, damit die armen Glatzen nicht mehr soviel Mühe haben. Dann wären die Gerichte auch nicht mehr so überlastet. Nur so'ne Idee.

    Meine Fresse, und solche Leute sind Richter!

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  2. Die vernünftigste Lösung wäre, erst gar keine Prozesse mehr gegen Nazis zu führen. Keine Schmierereien, keine Kameras - Problem gelöst. Ist das denn so schwer?!

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  3. Genau, keine Presse mehr, schon ist Ruhe.... eine echt bayerische Lösung.

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  4. In Sachsen hauen sie in ähnliche Kerben. In Sachsen-Anhalt ebenfalls. De facto ermutigt die Justiz die Braunen, anstatt sie zur Rechenschaft zu ziehen. Unglaublich, das ganze.

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    1. Ist da Dummheit als Erklärung noch ausreichend, oder muß man schon von einem systematischen Verhalten der Justiz ausgehen?

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  5. Gute Frage. Ich kenne die einzelnen Akteure nicht. Bei manchen mag einiges an Dummheit und, sagen wir, stockkonservativer Sozialisation mitschwingen. Wenn aber Gerichte und Staatsanwaltschaften nach dem Auffliegen des NSU noch so ungeniert tendenziös agieren, fällt es mir schwer, darin nicht ein politisches oder weltanschauliches Statement zu sehen.

    Inwieweit das System hat oder an Einzelpersonen hängt, weiß ich natürlich auch nicht. Beängstigend ist es aber allemal.

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