Freitag, 28. Juni 2013

Schon wieder oder immer noch?



27. Juni 2013:
Raumsonde am Rand des Sonnensystems
"Voyager 1" erreicht Schwelle zur Unendlichkeit


9. September 2012:
"Voyager" erreicht Rand des Sonnensystems


18. Juni 2012:
Voyager-Sonde am Rand des Sonnensystems


14. Dezember 2010:
Unterwegs im All
Voyager 1 erreicht Rand des Sonnensystems


24. Mai 2005:
Raumfahrt
"Voyager 1" erreicht Grenze des Sonnensystems


6. November 2003:
All-Tours:
"Voyager" erreicht Grenze zur Unendlichkeit

Sonntag, 23. Juni 2013

Willkommen in der Matrix

(Sowas passiert wohl, wenn man die falschen Freunde hat... Aber trotz des beunruhigend hohen Nerd-Faktors konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, es hierhin zu packen...)






















Mittwoch, 19. Juni 2013

Mimesis reborn

Die beiden Babies haben seit einiger Zeit eine neue Beschäftigung. Mit einer Hand halten sie sich einen beliebigen Gegenstand - Löffel, Spielzeugauto, Tasse, Bauklötzchen, was auch immer - ans Ohr. Mit der anderen Hand aufgestützt blicken sie weltmännisch in die Weite und rufen dabei ihr Lieblingswort "Digl? Digl!".

Also von uns haben sie das bestimmt nicht, wir telefonieren wirklich sehr wenig. Aber es ist schon verblüffend, wie kunstvoll und vollendet die Kleinen einen Telefonierenden imitieren können! Sie müssen es sich aus dem Kinderwagen heraus bei Leuten auf der Straße abgeguckt haben. Und jetzt ist mir auch klar, daß es kein Zeichen von Tollpatschigkeit ist, wenn sie, auf das Spielzeug in ihren Händen starrend, gegen Stühle oder den Kleiderschrank torkeln:
Offenbar haben sie sich das Verhalten des gemeinen Smartphonebesitzers auf öffentlichen Gehwegen auch sorgfältig abgeguckt!

Donnerstag, 13. Juni 2013

Das weibliche und das männliche Defizit

Herrn Prof. Dr. Jack Nasher von der Munich Business School habe ich ja vor Kurzem schon mal erwähnt, als ich mir Sorgen gemacht habe, ob diese Business-Fuzzis womöglich wirklich so doof sind, wie sie daher kommen. In seiner aktuellen Focus Online-Kolumne ("Für FOCUS Online berichtet er selbst über seine Erkenntnisse") war Prof. Nasher so freundlich, diese Frage endlich zu beantworten. Unter dem Titel Das weibliche Defizit - Frauen bekommen weniger Gehalt - und sind oft selbst schuld  stellt er fest:
"Wenn eine 22-jährige Berufsanfängerin ein Jobangebot in Höhe von 25 000 Euro annimmt, ein gleichaltriger Mann es aber auf 30 000 Euro hochhandelt und beide bis zu ihrem 65. Lebensjahr arbeiten, dann hat der Mann in diesem Zeitraum, bei einer Lohnsteigerung um jährlich 3 Prozent, insgesamt 360 000 Euro mehr verdient, wenn er es auch noch mit 3 Prozent Zinsen angelegt hat, hat er 568 000 Euro mehr auf dem Konto."
Jetzt wollen wir mal die Dinge, die der wirtschaftswissenschaftlich Ungebildete ohnehin nicht versteht, beiseitelassen. Also z.B., wieso die 3% Lohnzuwachs pro Jahr nicht zum großen Teil von steigenden Lebenshaltungskosten gleich wieder aufgefressen werden und damit zwar die Zahlen anwachsen, nicht aber die tatsächliche Kaufkraft. All diese Dinge, die den Eindruck erwecken, hier ginge es bloß darum, mit ein paar großen Zahlen Leser zu beeindrucken, die dabei aber wirklich gar nichts mit der Realität zu tun haben - all das wollen wir mal außer Acht lassen. Dann bleibt immer noch die Frage: Wieso eigentlich 360 000 Euro mehr?

Die Dame etwa fängt mit 25 000 Euro im Jahr an. Sie bekommt jedes Jahr 3% mehr im Vergleich zum Vorjahr, und das geht vom 22. bis zum 65. Lebensjahr so, als insgesamt 43 Jahre lang. Im ersten Berufsjahr bekommt sie also 25 000 €, im zweiten 25 000 €・1,03, im dritten (25 000 €・1,03)・1,03 und so weiter und so fort. Da gibt es eine Regelmäßigkeit: im i-ten Berufsjahr bekommt sie 25 000 €・(1,03)i-1. Den gesamten Verdienst im Leben erhält man durch Aufsummieren von i = 1 bis 43. Praktischerweise kann man den in allen Summanden konstanten Wert 25 000 € rausziehen und bekommt das Gesamteinkommen als 25 000 €・∑i=143 (1,03)i-1. Für den Mann im Beispiel muß man nur die 25 000 € durch 30 000 € ersetzen. Und der Unterschied im Lebenseinkommen ist dann die Differenz zwischen dem Ergebnis für den Mann und der Frau. Das sind 5000 €・∑i=143 (1,03)i-1. Die Summe kann man sich einmal ausrechnen (lassen), sie ist etwa 85,484. Und 85,484 mal 5000 € sind nicht 360 000 €, sondern 427 000 €. Und wenn er die Differenz sein Leben lang zu 3% Zinsen anlegen, gibt's für den Mann nicht nur 568 000 € mehr, sondern immerhin über 700 000 €.

Herr Nasher fast seine Erkenntnisse am Ende der Kolumne zusammen mit: "Handeln zahlt sich aus!". Wer weiß, vielleicht schon in ein paar Jahren, falls Herr Nasher weiter forscht und es ihm gelingen sollte, eine studentische Hilfskraft von einer richtigen, steuerfinanzierten Uni abzuwerben, kann er uns bei Focus Online von einer weiteren, neuen Erkenntnis berichten: "Handeln und dabei auch noch rechnen können, zahlt sich noch mehr aus!"


(Nachtrag (17.6.): Der Autor hat sich die Kommentare mal zu Herzen genommen und die Zeugnisse seines eigenen Unvermögens aus diesem Post getilgt...)

Sonntag, 9. Juni 2013

Flexibles Einnorden

Die SPD-Generalsekretärin und überzeugte Katholikin Andrea Nahles besuchte gestern den von der Deutschen Bischofskonferenz ausgerichteten "Eucharistischen Kongress" in Köln. Die SPD? - Arbeiterbewegung? - Internationale? - Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun? Ach was - war gestern (Nee - Vorgestern!).  Vor gar nicht so langer Zeit gefielen sich SPD-Spitzenpolitiker wie Helmut Schmidt noch darin, mit Philosophen wie Karl Popper zu kokettieren. Und der war, wenn schon sonst nicht viel, so doch zumindest erfrischend religionsfern. Heute pilgern SPD-Spitzenpolitikerinnen zu "Eucharistischen Kongressen".  Beim Bündnis 90/Die Grünen sitzen Spitzenvertreterinnen gleich in der Synode der Evangelischen Kirche, Bundestags(vize)präsidenten der SPD fantasieren öffentlich was vom Untergang des Staates ohne die Religion und der Bundespräsident ist praktischerweise gleich ein Pfaffe. Das dümmliche Kokettieren mit Religion wird allmählich in einer beunruhigenden Breite gesellschaftsfähig. Und dümmlich ist es allenthalben. Die brave Gläubische Nahles z.B. gab dem Kölner Bistumsradio domradio.de gleich auch ein braves Interview. Dabei stellte sie auch fest:
"Jesus ist für mich jemand, der mir dann ein Kompass ist."
Mit diesem mutigen Bekenntnis steht Frau Nahles leider nicht mal alleine da, das Bild von Jesus als "Kompass", der Religion als "Kompass", wird von religionsumwölkten Geistern zum Kotzen oft bemüht (nur ein paar Beispiele: [1][2][3]). Dabei ist Religion vielleicht so einiges. Was Religion, Jesus oder wer auch immer aber keinesfalls, nicht mal ein klitzekleines naives Bisschen ist, daß ist sowas wie ein "Kompass".

Denn in welche Richtung weist denn Jesus Frau Nahles? In der Bergpredigt sagt Jesus etwa mit Blick auf das, was jetzt "Altes Testament" heißt:
"Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich." (Mt 5, 17-19)
Trotzdem glaubt kein Christ, er müsse sich wie im Gesetz vorgeschrieben beschneiden lassen und dürfe kein Lamm in Sahnesoße essen. Das mit dem kleinsten Buchstaben des Gesetzes wird Jesus schon nicht so genau gemeint haben!
Außer natürlich, es geht um Schwule. Denn daß Jesus selbst kein Wort über Homosexualität verloren hat, kann nur heißen, daß das alttestamentarische Verbot desselben noch immer voll in Kraft ist. So sehen es zumindest die Christen, die Homosexualität ekelhaft finden. Die übrigen Christen sind eher der Meinung, Jesu Schweigen zu diesem Punkt bedeute Zustimmung. Ja, Jesus sagte gar:
"Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es." (Mt 19, 12)
Was kann das schon heißen, wenn nicht, daß Jesus kein Problem mit Schwulen hat?
Den christlichen Gegnern der Homosexualität geht es natürlich auch noch um den Schutz der Familie. Dabei war Jesus selbst nicht gerade ein Familienmensch:
"Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig." (Mt 10, 35-37)
Da könnte man als Christ doch genauso gut für die Zerstörung der Familie kämpfen statt für ihren Schutz?
Weist uns Jesus zum Frieden an, wenn er sagt
"Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden." (Mt 5, 9)
oder doch nicht, wenn er sagt
"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert." (Mt 10, 34)
Also spricht der Herr zu seinen Jüngern:
"Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch." (Lk 9, 50)
bzw. auch
"Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich" (Lk 11, 23)
Äh. Ähhhh... Dafaq?
Und das ist gerade der Unterschied zum Kompass. Die Besonderheit eines Kompass' besteht darin, immer in dieselbe Richtung zu weisen, egal, in welche Richtung der Betrachter gerade blickt. Der religiöse "Kompass" dagegen, egal in welcher Form, weist zuverlässig in die Richtung, in die der Betrachter ohnehin gerade blickt. Und wenn eine Andrea Nahles behauptet, Jesus sei ihr "Kompass", dann weist ihr nur das eigene Bauchgefühl die Richtung. Allerdings werden die eigenen Befindlichkeiten enorm aufgewertet, wenn man statt "Ich finde, daß..." besser "Gott will, daß..." sagt...

Schade, zu Zeiten August Bebels, Karl Kautskys und Eduard Bernsteins hatte die SPD die Funktion von Religion schon mal deutlich klarer gesehen als zu Zeiten einer Andrea Nahles.

Samstag, 1. Juni 2013

I'm just a teenage dirtbag baby

Ich hab's ja gar nicht so mit der Mülltrennung. Diese latent neurotische Beschäftigung mit den eigenen Abfallprodukten gibt mir immer das Gefühl, ein kleiner Idiot zu sein (Und das Gefühl ist schlimmer, als tatsächlich einer zu sein!). Zumal der Hauptzweck eh' nur darin liegt, denn Heizwert des Abfalls für die Müllverbrennungsanlage und damit den Profit des Abfallunternehmens zu erhöhen. Aber wahrscheinlich seh' ich das alles nur nicht ganzheitlich genug. Wenn irgendwo auf diesem Planeten irgendwer davon profitiert, dann profitiert irgendwie ja auch der ganze Planet. Und mir gibt es immerhin das gelegentliche Gefühl von wahrem Punk, wenn ich auf alle Konventionen dieses Drecksystems scheiße und meine gebrauchten Teebeutel in den Plastikmüll werfe! Ich wette, sowas trauen sich nicht mal die Wutbürger aus dem Stuttgarter Bahnhofsviertel...

Aber ich schweife ab. Vielleicht ist es ja gar nicht schlecht, wenn bereits die Kinder an die Ideen des Recyclings und der Mülltrennung herangeführt werden. Ganz großartig geht es mit dieser fantastischen, wirklich riesigen Hüpfburg auf einem spanischen Straßenfest!


Die Kleinen können hinaufklettern und sich dann aussuchen, über welche der vielen Rampen sie wieder hinabkullern wollen: die Biomüllrampe oder die Restmüllrampe oder doch lieber die Sondermüllrampe? Ein großes Lob an jene, die sich diese tolle Idee haben einfallen lassen! Zum einen lernen die Kleinen so etwas über die Rettung des Planeten. Und zum anderen werden sie so schon früh an die Auswahl von Zukunftsoptionen herangeführt, die das Leben für spanische Jugendliche bereit hält!